Das Hotel schien nur aus langen Fluren zu bestehen, in denen zwar das Licht immer wieder flackerte, die aber trotzdem gleichbleibend erhellt wurden. Die Türen rechts und links waren verschlossen. Ich ging über einen Flur, meine Füße sackten ein wenig in den Teppichboden ein. Rechts und links von mir erkannte ich florale Muster an den Wänden, dicke Stofftapeten, vermutete ich. Es war still, eine gelassene Stimmung; nur von außen drang das Gemurmel zahlloser Stimmen zu mir herein.
Als eine Tür zur linken Seite offenstand, hielt ich an und sah hinein. Tatsächlich handelte es sich um ein Hotelzimmer, das frei zugänglich war und in dem sich – wie ich nach einem kurzen Blick feststellte – niemand aufhielt. Neugierig übertrat ich die Schwelle und stand auf einmal in einem prächtigen Raum, dessen Dimensionen mich verblüfften.
Die Wände waren mit Holz getäfelt, zwischen denen Teppiche mit bunten Bildmotiven geklemmt waren, und ein Kronleuchter hing an der Decke. Ein riesiges Bett, das mich an alte Filme erinnerte, wartete auf Gäste, und eine offenstehende Tür zeigte mir ein Bad von den Ausmaßen einer kleinen Zwei-Zimmer-Wohnung.
Staunend ging ich in dem Zimmer umher, während ich die Tür hinter mir offenstehen ließ. Dass jemand hereinkommen würde, erwartete ich nicht, aber ich wollte keine Heimlichtuerei betreiben. Ich betrachtete mich in den Spiegeln eines großen Kleiderschranks, öffnete ihn und stellte fest, dass er leer war.
Hinter dem Nachttisch lag eine Tasche, die ich aufhob. Sie war nicht verschlossen, ich konnte sie aufklappen. Sportkleidung lag darin, sorgsam zusammengelegt und noch nicht benutzt. Der Bewohner oder die Bewohnerin des Hotelzimmers wollte offensichtlich zu irgendwelchen Aktivitäten aufbrechen. Achselzuckend legte ich die Tasche wieder auf den Boden.
Von außen drang Lärm ins Zimmer. Mir fiel wieder ein, dass ich in diesem Hotel eigentlich etwas erledigen wollte. Doch was? Ich entschloss mich, das Hotel zu verlassen. Rasch eilte ich durch die Flure und kaum hinaus ins Freie.
Der Parkplatz direkt vor dem Gebäude war voller Leute, die Autos hatte man offenbar alle weggebracht. Es herrschte gut Stimmung, die Sonne knallte vom blauen Himmel herunter. Die Leute standen im Halbkreis um eine Bühne herum.
Neugierig trat ich näher, bis ich erkannte, um was es sich handelte. Es sollte ein »Fest der Magie« stattfinden, wie mir Plakate am Bühnenrand verrieten. Hinter der Bühne standen einige Zelte, bunt geschmückt. Vielleicht zogen sich dort die Magier um oder bereiteten sich auf die Show vor?
Ich wusste es nicht. Die Neugier erwachte in mir. Da klingelte der Wecker.
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