07 Oktober 2020

Radfahren 2020

In früheren Jahren, so glaube ich, gelang mir im Sommer immer ein wunderbarer Trick: Weil ich viel mit dem Rad durch die Gegend fuhr, schaffte ich es, den Bauch wegzutrainieren, den ich mir in der kalten Jahreszeit angefressen hatte. Das klappte zuletzt immer schlechter, was vielleicht auch daran liegt, dass ich älter geworden bin: Der Winterspeck blieb im Sommer an mir dran und verschwand nicht.

Und leider nahm in den vergangenen Jahren der Druck durch die Arbeit zu. Es blieb wenig Freizeit übrig, und die wollte ich immer auch mit spannenden Dingen füllen: Biertrinken mit anderen Leuten im Biergarten, Punkrock-Konzerte, allerlei gemeinsame Aktivitäten. Weil Radfahren mit Anstrengung verbunden ist, ließ ich das immer wieder unter den Tisch fallen und entschied mich beispielsweise für gemeinsames Anhören von Krachmusik oder übertriebenem Biertrinken.

Das fiel allerdings im Sommer 2020 aus, und schlagartig gewann ich Zeit, die ich fürs Radfahren nutzen konnte.

Man kann also sagen: So bescheuert Corona auch ist – in diesem Jahr brachten mich die Auswirkungen der Pandemie stärker aufs Rad. Ich fuhr nicht in die Pfalz und ins Elsass (weil ich mich nicht durch die Mengen von Radfahrern auf der Rheinbrücke drängen wollte; nach dem ersten Versuch ließ ich das sein), sondern erkundigte Regionen der badischen Seite, die ich nicht kannte oder die ich seit vielen Jahren nicht mehr gesehen hatte.

Immerhin kam ich in Dörfer am Rand des Kraichgaus und des Schwarzwaldes, die ich bisher nur vom Namen her kannte. Ich fuhr dank meines neuen Rades ordentliche Steigungen hoch und war immer froh darüber, zumeist allein unterwegs zu sein. Das genoss ich, das bereitete mir Freude.

Seien wir ehrlich: Der Winterspeck verschwand nicht. Dafür radelte ich dann doch zu wenig. Bis Juni plagten mich allerlei Allergien, danach blieben Juli, August und September. Ich erreichte also nur einen Teil meiner Ziele, kenne aber immerhin einige neue Routen, die ich 2021 vielleicht erneut ansteuern werde.

Schauen wir mal, wie dann die Situation in Sachen Corona ist ...

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