Man kann nicht unbedingt behaupten, dass Saint-Quay-Portrieux eine Gemeinde ist, die man besucht haben sollte. Der kleine Ort liegt in der Bretagne, taucht sicher in keiner Liste auf, in der die »wichtigsten Sehenswürdigkeiten« verzeichnet sind, wirkt eher so, als habe man eine vor allem einen Fischerort für Touristen aufhübschen wollen. Es gibt zwei Strände, rechts und links der Halbinsel, und einen Hafen, der vor allem von Segelschiffen genutzt wird.
Wer durch die Straßen bummelt, kommt an vielen netten Häusern vorbei, ab und zu auch an Läden. Am Hafen ballen sich Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten; der Verkehr konzentriert sich auf wenige Straßen und ist in den schmalen Nebenstraßen sehr übersichtlich. Das klingt alles ein wenig lahm, und das war auch so, als ich in der Gemeinde war.
Trotzdem hat Saint-Quay-Portrieux seinen Reiz, und das liegt an einer kleinen Insel. Die Île de la Comtesse lag direkt vor dem kleinen Hotel, in dem wir ein Zimmer hatten. Wenn wir morgens aufstanden, blickten wir auf die Insel. Wenn wir abends auf dem Balkon saßen, hatten wir die Insel vor uns. Und wenn es Ebbe gab, konnte man am Strand entlang spazieren und die Insel erkunden.
Sie zeigte sich bei unserem Besuch von einer durchaus »wilden« Seite, wozu das frische Wetter beitrug: ein Haufen von Ruinen, die Reste von uralten Gebäuden, die aussahen, als hätte man sie zu Napoleons Zeiten errichtet und gleich wieder zerstört, alles überwuchert von Hecken und Sträuchern. Der Wind pfiff, und wenn man oben auf der Spitze stand, hatte man das Gefühl, in einer alten Zeit zu stecken.
Und so wurde Saint-Quay-Portrieux auf einmal doch zu einem lohnenswerten Ziel. Allein schon der Blick von der Insel hinaus aufs Meer lohnte sich, fand ich.
2 Kommentare:
Es gibt zu Saint-Quay-Portrieux sogar ein sehr kurzes und putziges Video; die entsprechende Internet-Seite mit den Bretagne-Seiten zeigt auch ein wenig von dem Städtchen:
https://www.bretagne-reisen.de/reiseziele/die-10-reiseziele/bucht-von-saint-brieuc-paimpol-die-kaps/saint-quay-portrieux/
Achja, die Bretagne ist toll. Vor Jahren waren wir mal in Ploubazlanec, das ist gerade mal ein paar Kilometer nördlich, ein nettes kleines Städtchen. Die Île de Bréhat fand ich auch recht nett.
Ich freu mich auch schon wieder auf den Urlaub in diesem Jahr, allerdings geht es in die Vendée, ein Stück nördlich von La Rochelle. Hauptsache Atlantikküste.
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