Ich bin sicher, dass es ein solches Fanzine nur einmal gibt: Die Ausgabe 324 der »Hornsignale« enthält keine Kurzgeschichten, keine Rezensionen, keine Artikel und keine Leserbriefe – stattdessen ist das enthalten, was auf dem Cover auch angedeutet wird. Es wird »Leonach« gegeben, eine »Magiranische Oper in vier Szenen«.
Dazu muss man wissen, dass die »Hornsignale« das Fanzine des Einhorn-Clans ist. Die Einhörner sind wiederum eine Gruppe Fantasy-Fans, die das Land Clanthon in der Fantasy-Welt Magira simulieren. Wie das genau vonstatten geht, kann man sich im Internet notfalls ja selbst zusammensuchen ...
Worum es in »Leonach« geht, ist fast schon zweitrangig. Verantwortlich für den Text und die Musik ist Andreas von Rüden, der beruflich als Sänger an der Oper in Karlsruhe tätig ist. Als Grundlage und als Orientierung nahm er dabei Texte und Musik von Richard Wagner. Andreas von Rüden sorgte auch für den Notensatz des Fanzines.
Somit haben wir ein Fanzine, dessen Zeilen aus Noten bestehen. In den einzelnen Zeilen wird festgehalten, wie die Stimmlage steigt und singt; dazu kommen die Texte sowie szenische Anweisungen wie »mäßig langsam«. Der Inhalt ist nicht einmal für alle Mitglieder des Einhorn-Clans völlig verständlich, vermute ich ...
Das Fanzine erschien im November 2019, ich las es erst dieser Tage durch. Aber ich würde sagen: Das war das originellste Fanzine im Jahr 2019 – so etwas gab es zuvor noch nie.
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