12 Dezember 2019

Sedlmeir ausm Jahr 2017

Mit dem Musiker und Sänger Sedlmeir konnte ich mich anfangs nicht anfreunden. Weder die Musik noch die Texte gingen so richtig in meinen Kopf, und das gilt auch für die Platte »Fluchtpunkt Risiko«, die bereits im Herbst 2017 veröffentlicht wurde. Mittlerweile habe ich sie mir erneut angehört, nicht einmal, sondern mehrfach, und da gefiel sie mir deutlich besser.

Woher mein Gesinnungswandel kommt, kann ich im Nachhinein nicht mehr sagen. Für jegliche Musik gibt es eben eine Zeit, in die sie passt; das ist in diesem Fall wohl auch so. Und da sich Sedlmeir musikalisch zwischen allerlei Stühle setzt, komme ich da nicht immer mit klar.

Der Mann wildert in allen möglichen Gefilden. Die Gitarre klingt manchmal wie in einer Hardrock-Band, das Schlagzeug scheppert zum Ausgleich wie beim Kirmes-Techno. Manche Stücke klingen wie Balladen, andere wie gebremster Hardrock. Er macht auf jeden Fall keinen Liedermacher-Pop, biedert sich damit nicht bei aktuellen Moden an – das ist zu respektieren.

Die Stimme klingt immer lässig, die Texte sind lakonisch und gefallen mir nicht immer. In sarkastischem Ton werden Alltagsgeschichten erzählt, während beinhart-politische Themen umschifft werden. Das ist oft geschickt formuliert, nicht immer genial, aber dennoch sehr häufig überzeugend in seiner Art. In seiner eigenwilligen Art ist Sedlmeir dann eben doch Punk.

Seien wir ehrlich: Ein Sedlmeir-Fan bin ich noch nicht. Aber ich verstehe immerhin, warum den Musiker und Sänger viele Leute mögen.

1 Kommentar:

Enpunkt hat gesagt…

Das Titelstück der Sedlmeir-Platte »Fluchtpunkt Risiko« gibt's bei YouTube zum Anhören (leider nur mit sehr wenig Bildern ...). Hier:

https://www.youtube.com/watch?v=_kBcp8jbOyk