Mit vor Staunen offenstehendem Mund habe ich übers Wochenende gelesen, wie sich in einer Facebook-Gruppe – also im öffentlichen Raum – der Konflikt zwischen einem Autor und einem Verleger hochgeschaukelt hat. Beide Personen sind mir seit Jahrzehnten bekannt; der Streit berührte persönliche und grundsätzliche Themen. Es ging um das liebe Geld, aber auch um Vertrauen und Freundschaft.
Ich könnte mich zurücklehnen und sagen, das gehe mich nichts an. Ich könnte mich einmischen und selbst eifrig kommentieren. Da ich beide Personen kenne, wäre das leicht möglich. Dass es sich bei dem Verlag um einen Kleinverlag handelt, ändert nichts daran, dass Bücher veröffentlicht worden sind. Es handelt sich um einen grundsätzlichen Streit, der an die Öffentlichkeit geraten ist.
Nur wäre es spannend, was wirklich vorgefallen ist. Wer hat recht? Welche Rechte werden angesprochen, welche werden oder wurden vielleicht verletzt? Gibt es Absprachen oder Diskussionen, die man nachvollziehen kann?
Ich stelle wieder einmal fest: Was angesichts solcher Konflikte fehlt, ist doch ein Medium, dass solche Themen sinnvoll aufbereitet. (So etwas wie der »Fandom Observer« in den letzten Jahren seiner Existenz.)
Es müsste nicht unbedingt ein gedrucktes Magazin sein, schon klar. Aber es wäre hilfreich, wenn es einen »zentralen Ort« gäbe – gedruckt oder digital, fast schon egal –, an dem mancher Konflikt und manches Thema in journalistischer Weise präsentiert würden: für interessierte Leser wie mich und vielleicht sogar für die Nachwelt.
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