Im Frühjahr 2016 erschien ein Buch, das auf 1111 Exemplare limitiert wurde und deshalb beim Verlag bereits als vergriffen gemeldet worden ist. Dass ich heute erst dazu komme, etwas dazu zu schreiben, wollen wir an dieser Stelle lieber nicht diskutieren ...
Die Rede ist von »Storm – das Vermächtnis«, einem dickleibigen Band, der Werke von Don Lawrence präsentiert. Veröffentlicht wurde es im Splitter-Verlag, bei dem »Storm« bekanntlich eine neue Heimat gefunden hat.
Ganz klar: Das ist kein Buch, das man liest, wenngleich es ergänzende Texte gibt. Das ist ein Buch, das man zur Seite legt, das man immer mal wieder durchblättert, in dem man vorne und hinten guckt und das man irgendwann mit einem Gesichtsausdruck der Zufriedenheit ins Regal stellt. Ein Prachtband eben, und er ist einem der größten Comic-Künstler des zwanzigsten Jahrhunderts durchaus angemessen.
Don Lawrence wurde mit den Serien »Trigan« und »Storm« berühmt, vor allem deshalb, weil er einen unglaublich realitätsnahen Stil pflegte. Seine Menschen waren zwar manchmal eine Spur zu »teutonisch-heldisch«, wurden von ihm aber immer beeindruckend dargestellt. Manchmal wirkten die Hintergründe, die Gebäude oder die Landschaften wie Fotos – wenn ich mir diese Comics anschaute, waren mir die Geschichten oftmals egal.
Das Buch zeigt auf gut 250 Seiten eine Sammlung von Farb- und Schwarzweiß-Zeichnungen des Künstlers. Teilweise stammen sie aus dem Nachlass, einige Bilder wurden auch schon veröffentlicht. Manche Skizzen sind nichts anderes als Fingerübungen, oftmals gibt es erotische Darstellungen zu sehen, vieles bleibt dabei nur flüchtig. Die wenigen Farbbilder haben sogar eine ironisch-satirische Note.
Wie es sich für ein Buch aus dem Splitter-Verlag gehört, ist auch »Storm – das Vermächtnis« ein echter Prachtband. Der Umschlag ist aufwendig gestaltet, die einzelnen Seiten sind hervorragend gedruckt; es handelt sich bei diesem Bildband um ein Buch, das man gern in die Hand nimmt und auch nach Jahren mit großem Interesse betrachten wird.
Der stolze Preis für das Buch ist angesichts der Aufmachung und der geringen Auflage berechtigt. (Und wer sich dafür interessiert, muss ein wenig suchen. Es gibt noch Internet-Shops, die das Buch als »lieferbar« auflisten.)
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