In den 90er-Jahren mochte ich die Platten, die das kalifornische Label Lookout Records veröffentlichte. Die waren meist sehr »punkig«, klangen immer irgendwie nach den guten alten Ramones und hatten einen sehr klassischen Charme. Dieser Tage hörte ich mir die Langspielplatte der Crumbs wieder mal an, und ich ließ sie tagelang auf dem Plattenteller.
The Crumbs stammten wohl aus Miami, es waren vier Typen, die auf den Fotos recht konventionell wirken: kurze Haare, Jacken mit Buttons, schwarze Hosen, Turnschuhe. Sie sahen damit aus wie viele andere Bands jener Tage. Ihre gleichnamige Langspielplatte wurde im Juli 1996 aufgenommen und im Frühjahr 1997 irgendwann veröffentlicht.
Die 13 Stücke klingen schwer nach den späten 70er-Jahren, die Vergleiche zu entsprechenden Bands dieser Zeit bieten sich an. Gleichzeitig bekommt man das Gefühl nicht los, dass die Band auch die Rock'n'Roll-Stücke der späten fünfziger Jahre gern hörte und ihre krachigen Elemente gern in ihre eigenen Lieder einbaute.
Der Sänger klingt rotzig, die Instrumente scheppern, jedes Stück wird konsequent nach vorne gebollert. Dabei entsteht kein Hochgeschwindigkeitspunk, sondern es gibt einfach wunderbare Zwei-Minuten-Stücke, die alles auf den Punkt bringen, was Punk seit 1976 ausmacht: knappe Texte, kurze Stücke, sarkastische Inhalte.
Da darf so eine Band eben auch über den britischen Dramatiker Shakespeare singen, sich über Biertrinken auslassen oder über alte Freunde und Zeiten lamentieren. Passt alles. The Crumbs zählten in den späten 90er-Jahren zu den Bands, die ich mir sehr oft anhörte und auch gern im Radio spielte. Wenn ich sie mir heute zu Gemüte führe, kann ich den Eindruck von damals nur bestätigen.
1 Kommentar:
Jemand hat die Platte »The Crumbs« von der Band THE CRUMBS auch bei YouTube eingestellt; ich bin mir nicht sicher, wie legal das ist. Die Soundqualität ist nicht gut, aber man kriegt einen schönen Eindruck, finde ich.
https://www.youtube.com/watch?v=aMZbOvlB5Hg
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