Es ist ewig her, dass ich den Film »The Big Lebowski« gesehen habe. 1998 war das, ich sah die deutschsprachige Version in einem Kino in Karlsruhe. Ich war damals völlig baff von der Art der Erzählung, fand die Figuren toll und mochte den Soundtrack; danach sah ich Bowling anders als vorher und liebte künftig die Filme der Coen-Brüder.
Im Verlauf der Jahrzehnte wurde aus dem Film ein Kultprojekt, und auch ich erzählte bei jeder Gelegenheit, wie toll der Film sei. Aber ich sah ihn nie wieder an, schließlich hatten sich viele Szenen unwiderruflich in mein Gedächtnis gebrannt.
Als ich dieser Tage die DVD in den DVD-Player einlegte, die ich für wenig Geld gekauft hatte, war ich also durchaus skeptisch: Viel zu oft spielte mir mein Gedächtnis schließlich Streiche.
Aber ich war völlig baff: Die Geschichte um Jeffrey Lebowski, den selbst ernannten Dude, funktionierte immer noch. Bei manchen Dialogen lachte ich schallend, bei mancher Szene fasste ich mir an den Kopf. Die Geschichte mäandert ganz schön, sie hat streckenweise keinen richtigen Ablauf und endet auch relativ offen.
Aber das macht nichts: Mich nahm der Film wieder mit, und ich störte mich nicht an Dingen, die ich sonst nervig gefunden hätte – seltsame Dialoge und verwirrendes Verhalten mancher Figur inklusive. Viele popkulturelle Anspielungen hatte ich völlig vergessen (die deutsche Band Autobahn beispielsweise, die gewissermaßen Kraftwerk spiegelt), bei manchen Szenen wusste ich genau, was passieren würde.
Insgesamt hat mich »The Big Lebowski« sehr versöhnt: mit mir und meinem Gedächtnis auf jeden Fall. Die DVD werde ich mir sicher nicht zum letzten Mal angesehen haben. Auch wenn ich sicher nie ein Fan von White Russion werde – diesen Cocktail trinkt »der Dude« im Film ständig.
1 Kommentar:
Jaaaaaaaaaaaaa,geiler Film.Nach guter Filmkritik kaufte ich mir die Blu-ray.
Musste ihn 2 bis 3 mal anschauen bevor er mir gefallen hat.
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