Jahre-, nein jahrzehntelang wusste ich nicht, wofür der Bandname C³i stand; ich nannte die Hamburger Punkband immer »C hoch drei mal I«, andere Leute sprachen von »C 3 I«, also hintereinander gesprochen. Tatsächlich handelt es sich um das Kürzel eines amerikanischen Militärprograms. Wikipedia sagt, es stehe für »Command, Control, Communications and Intelligence«, was ich glaubhaft finde.
Tatsache ist: Die Band aus Hamburg, die ich leider nie live sehen konnte, veröffentlichte nach ihrer Gründung im Jahr 1986 eine einzige Langspielplatte, die den schlichten Titel »Start« trug und die ich noch heute richtig gut finde. Dass die Band in den Zehner-Jahren des neuen Jahrhunderts wieder auftrat und Tonträger aufnahm, konnte damals keiner ahnen – 1986 bis 1988 war es durchaus üblich, dass man sich für zwei Jahre zusammentat und danach in anderen Bands weitermachte.
Auffallend ist der Gesang, der mit einer vergleichsweise hohen Stimmlage daher kommt. Arne Wagner war als Sänger immer wieder bei verschiedenen Bands tätig, unter anderem bei Noise Annoys, die später zumindest szene-populär wurden. Sein Gesang prägte die Stücke von C³i massiv und machte sie unverkenntbar.
Allerdings fielen sie auch musikalisch aus dem Rahmen. Die Band spielte weder den typischen Uffta-Uffta-Sound früher Deutschpunk-Tage, noch ließ sie sich vom Hardcore einfangen, der zu der Zeit in deutschen Landen zu blühen begann; die Stücke waren druckvoll und melodiös, hatten intelligente Texte in deutscher Sprache und blieben gut im Ohr.
Im Nachhinein würde ich sagen: Die Band war in der zweiten Hälfte der 80er-Jahre das wohl beste, was in Sachen neuem Punkrock aus Hamburg kam. Und die Platte sollte man kennen; sie lohnt sich auch in der Neuzeit noch ...
2 Kommentare:
C3I gibt es ja immer noch – hier ist ein aktuelles Video mit dem schönen Titel »Wie ein Geist«, das erst kürzlich veröffentlicht worden ist:
https://www.youtube.com/watch?v=eLhi0PteMFw
Die Band hat sogar eine Facebook-Seite. Hier:
https://www.facebook.com/ccubedi
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