Auch wenn Norwegen das Gastland der diesjährigen Frankfurter Buchmesse ist, habe ich davon noch nichts mitbekommen. Zumindest nicht »vor Ort«; in den Fachzeitschriften steht genug davon, und auch darüber hinaus bekam ich das Thema nicht. Wenn schon mal eine Prinzessin im Sonderzug anreist, geht das nicht einmal an mir vorüber.
Das wichtigste Thema, über das die Menschen auf der Buchmesse sprechen, ist der Verkehr. »Ich weiß nicht, ob ich in dem Zug nach Hamburg überhaupt noch einen Platz bekomme«, sagt der Kollege aus einem anderen Verlag, der seinen Kram packt und eigentlich heimfahren möchte. Er ist nur einer von mehreren, die über schlechte Verbindungen, ausgefallene Züge und gesperrte Waggons berichten.
Skurril ist es wie immer, anderen Menschen zuzuhören. Autorinnen und Autoren beispielsweise, die über ihre neuen Bücher sprechen. »Dein Buch ist sooooo cool.« Oder Ehepaare, die sich streiten: »Ich will jetzt aber zur Currywurst.« – »Dann gehe ich allein zur Lesung.«
Generell gilt: Man fährt zur Buchmesse, um sich zu unterhalten. Das geschieht meist in sogenannten Fachgesprächen, häufig aber durch Zuhören. Warum gibt es eigentlich keine Netflix-Serie über den nervenzerfetzenden Alltag von Buchverkäufern oder Metadatenerstellerinnen?
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