Ich wollte es in diesem Jahr besonders schlau machen, gestählt durch schlechte Erfahrungen mit der Straßenbahn in Karlsruhe, und ohne Stress mit der Bahn zur Buchmesse fahren. (Wer einmal einen Zug verpasst hat, weil die Bahn völlig unmotiviert eine Viertelstunde am Kolpingplatz herumgestanden hat, dürfte mich verstehen.) Entweder wollte ich mit dem Rad zum Bahnhof fahren, oder ich würde das Taxi nehmen.
Am Donnerstagmorgen regnete es. Das war keine gute Voraussetzung für eine Radtour quer durch die Stadt, mit einem Anzug am Körper und einem Notebook in der Tasche. Also rief ich in der Taxi-Zentrale an und bestellte zeitig ein Taxi.
»Ist in zehn Minuten da«, versprach die freundliche Dame am Telefon. Das war genau halb acht Uhr; der Zug sollte um acht Uhr gehen – da konnte also nichts schiefgehen.
Um halb acht Uhr stand ich auf der Straße. Es vergingen fünf Minuten, dann zehn Minuten. In der Zeit hätte ich schon einen Teil der Strecke zu Fuß zurücklegen können. Es regnete auch nicht mehr.
Dann kam das Taxi; der Fahrer hatte die »falsche Ecke« des Platzes angesteuert. Offensichtlich reichen die Angabe einer Hausnummer und der kreuzenden Querstraße nicht mehr aus. Immerhin wusste der Fahrer die Strecke, und so quälten wir uns durch den Verkehr.
Bei jedem Halt sagte ich dem Fahrer, ich bräuchte eine Quittung. Er sage immer »kein Problem«. Als wir am Bahnhof ankamen, stellte sich heraus, dass er keinen Stift hatte, um die Quittung auszustellen. Ich bezahlte, verzichtete auf die Quittung und rannte los.
Es reichte gerade so. Ich verpasste den Zug nicht, musste aber doch ein wenig durch den Bahnhof rennen. Und nahm mir vor, beim nächsten Mal doch mit dem Rad zu fahren.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen