Es gibt Bands in der Punkrock- und Hardcore-Szene, die eine gewisse Zeit lang sogar »berühmt« sind, bevor man sie völlig vergisst. So eine Band war None Left Standing, von der ich eine Langspielplatte und eine EP besitze. Die EP kaufte ich mir für einen halben Dollar aus einer Ramschkiste bei Amoeba Records in San Francisco.
Woher die Band kam, weiß ich gar nicht mehr; irgendwo aus Wisconsin wahrscheinlich, weil die vier Musiker in Madison ihre Platten aufnahmen und veröffentlichten. In der ersten Hälfte der 90er Jahre zählten None Left Standing zu den einflussreichen Emocore-Bands, die hierzulande tourten und deutsche Bands dazu brachten, ebenfalls Emocore zu spielen.
Ihre EP »Laura«, die im Sommer 1994 aufgenommen wurde, passt da gut ins Bild. Im Titelstück geht es um ein Mädchen, das bei einem Unfall ums Leben gekommen ist, und um den Schmerz der Überlebenden. Die Texte werden mal geschrien, mal gesungen; ein trauriges Ereignis wird »emotional« in krachende Musik umgesetzt. Mehr Emo geht echt nicht.
Der Sound ist meist schleppend, es sind wirklich keine Hitqualitäten zu hören. Wenn ich mir das heute anhöre, kann ich mir trotzdem nachvollziehar machen, warum das früher so gut ankam: Die Stücke sind intensiv, sie gehen durchaus ins Ohr, man wippt irgendwann mit.
Aber die Zeit ist – zumindest für mich – trotzdem über diese Art von Hardcore-Musik drübergegangen.
1 Kommentar:
Die Platte »Laura« der amerikanischen EmoCore-Band NONE LEFT STANDING hat jemand bei YouTube eingestellt. Dort kann man sie sich anhören:
https://www.youtube.com/watch?v=oBdfPDux01E
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