In diesen Tagen kann die Gruselheftromanserie »John Sinclair« ihren Geburtstag feiern – sie erscheint seit fünfzig Jahren. Mit den Heftromanen konnte ich nie so viel anfangen, auch wenn ich vor dem verlegerischen und schriftstellerischen Erfolg den Hut ziehe. Zum Ausgleich höre ich immer mal wieder ein Hörspiel, bei denen aus den schon klassischen Heftromanen moderne Audio-Versionen gemacht werden.
Weil es mich juckte, wie die Serie angefangen hat, hörte ich »Im Nachtclub der Vampire« an, die erste Folge der aktuellen Serie, die vor über zwanzig Jahren erstmals veröffentlicht wurde. Das ist dann teilweise gut, bei Handlungslogik und dergleichen sollte man lieber nicht zu viel nachdenken.
Es gibt eine Art Hintergrundgeschichte: Die Mächte der Finsternis haben sich zurückgezogen. Sie warten auf die Ankunft eines mächtigen Dämons, der wohl älter ist als Satan und der die Erde übernehmen soll – daraur arbeiten weltweit die Dämonen und Vampire und anders Gelichter hin.
Die eigentliche Geschichte ist die einer jungen Frau aus Deutschland. Marina ist noch Jungfrau – das wird später wirklich wichtig! –, lernt Inspektor John Sinclair im Flugzeug kennen, gerät in London in Probleme, flüchtet zu der Bar »Shocking Palace« in Soho, sieht dort Vampire bei ihrer Tätigkeit, flüchtet und überlebt mit viel Glück. Aber weil ihre Flucht sie zu Sinclair führt, soll sie geopfert werden – zugunsten des kommenden Dämonenherrschers.
Aha.
Man darf bei solchen Geschichten wirklich nicht zu viel über Logik nachdenken. Es ist zudem häufig ein wenig überdosiert. Da spielen für meinen Geschmack immer zu viele Elemente mit – Vampire an sich hätten ausgereicht, die dämonische Gefahr im Hintergrund fand ich eher unnötig. Aber gut …
Seien wir fair: Ich kenne mittlerweile gut drei Dutzend »John Sinclair«-Hörspiele, und vor allem diejenigen, die in den vergangenen Jahren veröffentlicht worden sind, gefallen mir viel besser. »Im Nachtclub der Vampire« ist eine Geschichte mit viel Blut und Geschrei, sie ist effektvoll gemacht, und sie ist sehr unterhaltsam. Die Dialoge sind allerdings schwächer und manchmal an der Grenze zur Peinlichkeit, und die Geräusche sind nicht so gut wie bei späteren Folgen.
Hätte ich mit diesem Hörspiel angefangen, »John Sinclair« zu hören, wäre ich wegen der Schwächen vielleicht nicht weit gekommen. Einen schönen Einstieg in eine gruselige Welt bietet es trotzdem.
1 Kommentar:
Zu »Im Nachtclub der Vampire« gibt es auf der Produktseite von »John Sinclair« natürlich weitere Informationen, unter anderem eine Hörprobe:
https://www.john-sinclair.de/jason-dark/hoerbuch/john-sinclair-folge-1/978-3-7857-1106-4
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