22 Dezember 2022

Motras aus Chemnitz

Immer wieder entdecken Punkrock-Bands von heute den Sound von früher und interpretieren ihn neu. So hielten es beispielsweise die Motras, die anfangs der Nuller-Jahre aus Chemnitz kamen. Die vier jungen Männer orientierten sich optisch wie musikalisch an Jahr 1977, sie ließen diese Zeit wieder aufleben und machten das auch noch richtig gut. Das belegt sehr schön die Langspielplatte »sexy & retarded«, die 2003 von der Band selbst produziert wurde.

Klar klingt der schmissige Sound auf dieser Platte schwer nach den Ramones, die Chemnitzer spielen aber schneller und energischer. Zudem hat der Sänger eine Stimme, die eher quiekt als singt, die den Ton zwar trifft, manchmal aber unglaublich schräg klingt. Das ist originell, das verleiht den Stücken ihren eigenen Reiz und sorgt dafür, dass man sie so schnell nicht vergisst.

Insgesamt 15-mal wandelt die Band auf dieser Platte im Zeitgeist des Jahres 1977. Das macht sie gut, da fühle ich mich gern musikalisch in die Vergangenheit versetzt. Schade, dass sich die Band bereits in den Nuller-Jahren wieder auflöste.

1 Kommentar:

Enpunkt hat gesagt…

Von Motras findet man nicht so viel auf YouTube; hier ist immerhin das Stück »You Bring Me Down«, das für die von mir besprochenen Platte ja sehr typisch ist:

https://www.youtube.com/watch?v=LARVhrn5neg