Ich habe keine Ahnung, wer Bobette Buster ist und werde auch nicht so richtig schlau aus ihr, wenn ihr mir ihren Internet-Auftritt anschaue. Sie gibt auf jeden Fall schon seit vielen Jahren Seminare darüber, wie man Geschichten erzählt, und berät offenbar seit ebenso vielen Jahren allerlei Hollywood-Leute bei der Arbeit des Erzählens.
Ich fand ihr schmales Sachbuch »Wie man eine Geschichte richtig erzählt« in der Buchhandlung eines Kunstmuseums – da stöbere ich eh immer gern – und kaufte es spontan, las es ebenso spontan und fand es streckenweise sehr erhellend. Um es gleich vorwegzunehmen: Es handelt sich dabei nicht um einen Schreibratgeber, in dem einem allerlei »Regeln« beigebracht werden, sondern um ein Buch, das dazu beitragen will, dass man quasi in sich selbst die Geschichten findet, die man braucht.
Die Autorin hat zeitweise einen Stil, der an Motivationstrainer erinnert. Man solle in sich fühlen, man solle die eigene Geschichte aus sich herausholen – und so weiter. Mag sein, dass sie das bei ihren Seminaren so sagt, in einem gedruckten Buch fand ich das streckenweise überzogen. Aber vielleicht ist das auch die amerikanische Mentalität, mit der ich in solchen Fällen immer wieder fremdle.
Schaue ich mir den Kern ihres Buches an, entdecke ich viele Dinge, die ich selbst aufgreifen kann. Die Autorin weist auf Elemente hin, aus denen sich eine Geschichte entwickeln lässt. Sie stellt dar, wie man von Sinneswahrnehmungen eine Geschichte ableitet. Und sie weist immer wieder darauf hin, dass viele Geschichten eigentlich tief in einem selbst verborgen sind und nur ans Licht geholt werden müssen.
Das ist oft hilfreich, weil es mich dazu bringt, über mein eigenes Schreiben nachzudenken, auch darüber, wie ich beispielsweise mit Autorinnen und Autoren spreche. Manches wusste ich schon, einiges war mir neu, insgesamt war die Lektüre aber trotzdem oft positiv und aufmunternd.
»Wie man eine Geschichte richtig erzählt« ersetzt nicht die Arbeit, die man beim eigenen Schreiben hat. Es entlässt einen nicht aus der Verantwortung und behauptet nicht, dass jeder einen Roman verfassen kann. Es kann eine gute ergänzende Lektüre sein – und hat mich durchaus bereichert.
1 Kommentar:
Wer mehr über Bobette Buster wissen möchte, besuche ihre Internet-Seite; dort gibt es einiges zu finden. Hier geht's zur Autorin:
http://www.bobettebuster.com/
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