30 August 2021

Vom Herz in den Mund

Dass ich die Sängerin LP so lange nicht wahrgenommen habe, ärgert mich mittlerweile fast. Dabei ist ihre Mischung aus Liedermacher-Pop und IndieRock richtig gut und der Beleg dafür, dass man sich auch in diesen Jahren immer noch Rock-Musik reinziehen kann. 2018 erschien ihre LP »Heart To Mouth«, die ich zur Zeit oft höre.

Auffällig bei LP, die eigentlich Laura Pergolizzi heißt und seit den 90er-Jahren als Musikerin unterwegs ist, ist ja ihre Stimme. Sie kiekst manchmal, dann singt sie »normal«, manchmal hat sie einen bewusst unsauberen Klang, um dann sogar ein wenig nach einer »Rockröhre« der 80er-Jahre zu klingen. Auffallend ist aber, wie wandelbar die Stimme ist und sich den Stücken anpasst.

Die Band passt ebenfalls dazu. Man kann argumentieren, dass das nichts Neues ist, was LP spielt, halt Rock-Musik mit einem guten Frauengesang, im Prinzip die Pretenders genommen und in ein anderes Jahrhundert verfrachtet. Das meine ich an dieser Stelle positiv: Die Stücke sind abwechslungsreich und haben meist eine gute Melodie, sie sind schmissig und rockiger als die Stücke anderer Platten.

Einen Über-Hit wie »Lost On You« enthält diese Platte nicht, aber damit ist ja auch nicht immer zu rechnen. Sie ist aber durch die Bank gut und macht viel Freude, und ich kann sie mir getrost mehrmals hintereinander anhören. Tolle Sängerin, gute Platte!

1 Kommentar:

Enpunkt hat gesagt…

Wer sich für die Hintergründe zu LP interessiert, findet in der Wikipedia einen umfangreichen Beitrag. Hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/LP_(S%C3%A4ngerin)


Auszüge aus Platten, die LP aufgenommen hat, finden sich auf YouTube zuhauf; das kann man einfach mal suchen. Hier das Stück »Special« aus der von mir besprochenen Platte »From Heart To Mouth«:
https://www.youtube.com/watch?v=t_UEo1JrZHc