31 August 2021

Comic-Dreiteiler um Wikinger, Zentauren und Berserker

Alstavik ist ein Königreich, irgendwo im Norden von Europa gelegen. Seine Hauptstadt wurde auf einem riesigen Ast erbaut, einem Teil von Yggdrasil, des Weltenbaums. Von dort aus regieren die jeweiligen Könige über das Reich, dessen Grenzen von Zentauren einerseits und von Kelten andererseits bedroht werden.

So beginnt »Konungar«, ein Comic-Dreiteiler, der eine große Saga vom Niedergang eines Königreiches erzählt. Dabei spart die Serie nicht an den Dingen, die man von Fantasy erwartet: Männer mit blutenden Schwertern in der Hand, düstere Magie, brutale Kämpfe, leidende Frauen und eine Untergangsstimmung, die sich durch die gesamte Geschichte zieht.

Leider scheint mir bei dem Dreiteiler zu viel des Guten in die Story gemischt worden zu sein. Sylvain Runberg, der Autor, packt mit den Zentauren ein Element in die Wikinger-Geschichte, das irgendwie gar nicht passt. Seine Geschichte ist wuchtig erzählt, kommt mir aber zu übertrieben vor, um wirklich zu überzeugen. (Wer Sword & Sorcery mag, sollte trotzdem einen Blick in die Leseprobe werfen.)

Bei den Bildern konnte mich Juzhen leider auch nicht überzeugen. Die muskelbepackten Männer sehen teilweise aus, als entstammten sie einem modernen Computerspiel, wozu die manchmal starren Gesichter beitragen. Man sieht, dass der Künstler sein Metier versteht; vor allem die Szenen, die mehrheitlich in der Nacht spielen, sind düster und stecken voller brutaler Energie.

Mir ist es dann tatsächlich auch zu viel der harten Kämpfe. Irgendwann verlor ich bei der Lektüre den Überblick, wer denn nun gerade wem die Kopf abhackt oder wer gerade welche Truppe mit Pfeilen beschießt. Weil letztlich alle männlichen Figuren lange Haare und Bärte tragen, fällt es sogar schwer, sie auseinanderzuhalten.

Seien wir fair: »Konungar« ist packende Fantasy mit viel Schwert und noch viel mehr Magie. Meine Tasse Bier war's diesmal aber nicht.

1 Kommentar:

Enpunkt hat gesagt…

Eine Leseprobe steht zu allen drei Teilen von »Konungar« auf der Internet-Seite des Splitter-Verlages zur Verfügung; hier ist der Link zum dritten Teil:

https://www.splitter-verlag.de/konungar-bd-1-invasionen.html