Wir saßen an der Theke und unterhielten uns über Ernährungsgewohnheiten, Tierhaltung, Vegetarismus und alles, was damit zusammenhängt. »Wir haben ja mal ein paar Hühner befreit«, erzählte mein Gesprächspartner, »so echte Käfighühner.«
Ich war gespannt. Es hörte sich nach einer richtig packenden Geschichte an, eine von der punkig-autonomen Sorte. Immerhin hatte er früher in einem besetzten Haus gewohnt.
»Wir waren zelten«, erzählte er, »und hatten Hunger. Dann sind abends einige Leute los und haben so Käfighühner geklaut. Boah, waren die zäh.«
»Wie?« Ich war entsetzt. »Ihr habt die einfach geklaut und gegessen?« Ich hatte angenommen, man hätte die armen Tiere ganz beherzt und rebellisch freigelassen, damit sie in Ruhe in freier Wildbahn verrecken könnten.
»Nein, nein. Wir haben die einfach nur gegessen. Aber man schmeckte schon, dass die kein schönes Leben gehabt hatten ...«
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