Die kleine Stadt Deadloch in Tasmanien ist ziemlich unauffällig. Dort passiert eigentlich nie etwas, die Polizeitruppe versieht ihren Dienst, und die Bürgermeisterin bereitet mit ihrem Team das sogenannte Winter Feastival vor. Doch dann liegt eine Leiche am Strand: Ein Mann ist ermordet worden.
Weil man der örtlichen Polizei nicht zutraut, einen Mordfall zu lösen, schickt man eine Ermittlerin zur Unterstützung. Die kommt aus Darwin, also von der anderen Seite Australiens, redet nur in gröbsten Sprüchen und hat ihre Probleme mit den gemütlichen Leuten in Deadloch. (Streng genommen wollte man sie in Darwin eh loswerden.)
Kein Wunder, dass es zu Konflikten kommt – vor allem, als klar wird, dass es nicht nur eine Leiche gibt, sondern dass man es mit einer Mordserie zu tun hat. Die Opfer sind allesamt weiße Männer.
»Deadloch« ist eine aus acht Teilen bestehende Krimi-Serie, die man bei Prime anschauen kann und die ich absolut empfehlen möchte. Die Serie glänzt durch ihren groben, sehr schwarzen Humor, ist aber ernsthaft erzählt; man hat es also nicht mit Geblödel zu tun, sondern durchaus ernsthafter Mordermittlung, die allerdings mit unfassbar coolen und rotzigen Dialogen verbunden ist.
Spannend sind die Hauptfiguren: Dabei handelt es sich um drei Frauen, die unterschiedlicher kaum sein können. Überhaupt wird die Serie von den Frauenfiguren geprägt; halb Deadloch scheint aus lesbischen Paaren zu bestehen, und es gibt einen Konflikt mit Männern, die sich von den Frauen geradezu unterdrückt fühlen. Wer möchte, kann die Serie sicher als feministisches Statement verstehen oder sie in die queere Ecke stellen.
Man kann sie aber einfach als gelungene Unterhaltung betrachten. Starke Charaktere, eine sich über acht Folgen steigernde Spannung und rasante Dialoge prägen diese Serie, die ich großartig fand. (Auch wenn sie am Ende auserzählt ist, hätte ich nichts dagegen, noch einmal von der kleinen Stadt Deadloch und ihren Polizistinnen zu sehen und zu hören ...)
1 Kommentar:
Danke für den Tipp. Wir haben am Wochenende die ersten zwei Folgen angeschaut und waren hellauf begeistert.
Gruss
Rainer
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