In den späten 80er-Jahren war es durchaus üblich, sich darüber zu streiten, ob eine Band jetzt noch dem Punkrock zuzuzählen war, ob sie vielleicht Hardcore war oder ob man sie besser in die Metal-Ecke passte. Bei Fang war ich mir nie so sicher; für mich waren sie viel zu metallisch und rockig, aber solche Diskussionen sind dreißig Jahre danach wirklich müßig.
Ich hörte mir dieser Tage mal wieder die Platte »A mi ga sfafas?« an, die 1987 aufgenommen und veröffentlicht worden war – das Studio war übrigens in Bremen. Die Band hatte damals ihren Zenit schon überschritten: Angefangen hatte man 1980 in Berkeley, war anfangs durchaus einflussreich, hatte aber in der zweiten Hälfte der 80er-Jahre immer mehr mit Drogen zu kämpfen. (Wer mehr wissen möchte, lese den englischsprachigen Wikipedia-Artikel.)
Auf der genannten Platte ist die Band manchmal rüpelig und schnell, oftmals aber klingen die Stücke langsam, wie von Drogen umhüllt, zäh und eine Spur zu metallisch. Das ist nicht immer gelungen und sorgt dafür, dass die Platte keine von denen ist, die man unbedingt haben müsste. Einige Stücke krachen, die Band zeigt dabei immer wieder, wie gut sie sein kann – oftmals verliert man sich in lahmem Gitarrengedöns wie auf dem ewig lang wirkenden »Damaging Dose«.
(Wahrscheinlich könnte man heute einen »Emo«-Sticker draufkleben, und alles wäre gut.)
»A mi ga sfafas?« ist durchaus typisch für eine Zeit, in der sich die Szene noch selbst fand, in der Grunge-Rock noch nicht am Horizont aufleuchtete und wo eine Kommerzialisierung von Hardcore in weiter Zukunft lag. Anhören kann ich mir das immer noch, aber ich habe dabei die Zeit von »damals« und vor allem die damaligen Diskussionen gut im Kopf.
1 Kommentar:
Wer mal reinhören mag – die ganze Platte gibt es Illegal bei Youtube:
https://www.youtube.com/watch?v=ZenaXET-7kc
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