In der Frühe trieb Nebel über den Fluss, obwohl die Sonne schon aufgegangen war. Ein einzelnes Ruderboot glitt über den Rhein, Vögel zogen über das Strauchwerk entlang der Ufer. Wer nur auf das Ufer und den Fluss schaute, konnte glauben, in einer anderen Zeit zusein.
An diesem Frühlingstag sollte es warm werden, schönes Wetter am Rand des Bodensees. Wir genossen den Aufenthalt in Gottlieben, einem kleinen Dorf unweit von Konstanz, aber nicht auf der deutschen, sondern auf der Schweizer Seite. Dort hatten wir uns im Hotel »Gottlieber Krone« einquartiert; mehr aus Not, weil in Konstanz alles ausgebucht war.
Das Hotel war richtig alt, gut dreihundert Jahre hatten die Wände hinter sich gebracht. Trotz allem altmodischen Charme waren die Zimmer modern, wir konnten weder über das Bad noch über die Ausstattung meckern. Und an diesem Morgen genossen wir das reichhaltige Frühstück und den freundlichen Service; hier passte alles zusammen.
Man hätte höchstens meckern können, weil es direkt beim Hotel praktisch keine Parkplätze gab und wir ein wenig zu gehen hatten. Aber das nahm ich gern in Kauf, wenn ich dafür das Gefühl hatte, sehr ruhig und gelassen übernachten und frühstücken zu können. Gern fahre ich wieder einmal nach Gottlieben, um am Bodensee und am Rhein ruhige Stunden zu verbringen.
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