17 Oktober 2014

G.I. von 1984

Das hier soll kein historischer Artikel werden, weshalb ich so viel nicht über Government Issue schreiben möchte: Die Band aus Washington, D.C., gab's von 1981 bis 1989, sie brachte einige Tonträger heraus und lieferte für viele andere Hardcore-Gruppen der 80er-Jahre eine Art Rollenmodell ab: ruppiger Sound zwischen Punk und Hardcore, ohne Metal, dafür aber kompakt und stets nach vorne gerotzt.

Die Platte »Joyride« ist dafür ein schönes Beispiel: Aufgenommen wurde sie 1984 mit dem Titelstück und auch mit »Blending In« enthält sie Stücke, die man als Hits der Band bezeichnen könnte. 1984 kam die Platte schon einmal hierzulande heraus, ausgerechnet bei Aggressive Rockproduktionen, und seit 2010 gibt es sie in einer neu abgemischten Version, die ich sehr gerne anhöre.

Der Sound ist überzeugend: Kurz und knapp werden die schnellen Stücke herausgehauen, klar und eindeutig schreit der Sänger sein Unwohlsein über aktuelle Verhältnisse in die Welt. Hardcore war wütend und abgrenzend in den 80er-Jahren, und das strahlt die Band aus; musikalisch ist man weit vom metallischen Hardcore anderer Gruppen entfernt.

Die Platte gehört sicher nicht zu den Top-Ten der amerikanischen Hardcore-Geschichte, die man unbedingt haben müsste – wer sich aber für den Punk der 80er-Jahre interessiert, dem dürfte sie auch in der heutigen Zeit gut gefallen. Unmodern ist die Wut aus dieser Zeit schließlich heutzutage nicht ...

3 Kommentare:

Enpunkt hat gesagt…

Wer wissen will, wie sich GOVERNMENT ISSUE anhören, dem empfehle ich hier »Blending In« ausm Jahr 1984:

https://www.youtube.com/watch?v=giLfu3odBBw

Anonym hat gesagt…

Hi Klaus!
"Joyride" ist eindeutig die beste GI-Scheibe,rotiert hier auch öfters! Dachte eigentlich,daß unsere Geschmäcker weiter auseinanderliegen!Sehr schön! Gruß
Schutt (oder doch Asche??)
(Eher ein Lebenszeichen denn ein Kommentar...)

Enpunkt hat gesagt…

Ich weiß auch nicht mehr, wer von uns beiden denn Schutt und wer Asche war ...

Geschmäcker verändern sich – mittlerweile finde ich den klassischen Ami-Punk besser als den Punk, der zur damaligen Zeit von der Insel kam.