»Aus diesem Grunde / Will ich wieder Verse schmieden, um die Erinnerung / Für einen Augenblick in Schlaf zu legen ...« Das ist ein Auszug aus dem langen Gedicht »Hungerfield« des amerikanischen Schriftstellers Robinson Jeffers, von dem ich bis vor etwa zwei Jahren nicht einmal den Namen kannte.
Dann aber erfuhr ich, dass der in Karlsruhe lebende Science-Fiction-Autor Matthias Falke »ganz nebenbei« die Gedichtsbände des bereits 1962 verstorbenen Lyrikers als Privatdrucke übersetzt und veröffentlicht. Seither lese ich immer wieder darin, und dieser Tage beendete ich die Lektüre von »Hungerfield und andere Gedichte«.
Das Büchlein ist gerade einmal fünfzig Seiten stark und enthält neben dem langen Erzählgedicht, das dem Buch seinen Titel verliehen hat, einige andere Texte. Diese haben mir besser gefallen: Bei »Hungerfield«, dem traurigen Text über Tod und Sterbende, benötigte ich zahlreiche Anläufe, um üerhaupt auch nur in das Gedicht hineinzukommen.
Die kürzeren Texte beschäftigen sich ebenfalls mit dem Tod, wenngleich in kürzerer und damit nachvollziehbarer Form. Der Korea-Krieg, der zu dem Zeitpunkt tobte, als Jeffers diese Texte verfasste, spielt immer wieder eine Rolle; darüber hinaus thematisiert er oftmals den Tod seiner Frau.
Ich bin kein Experte für Übersetzungen, hatte bei der Lektüre aber stets das Gefühl, dass Matthias Falke sehr sauber und exakt gearbeitet hat. Die rhythmische Sprache des amerikanischen Originals kommt gut rüber, die literarischen Vergleiche wirken stimmig – eine eindrucksvolle, wenngleich nicht gerade einfache Lektüre also.
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