Als Normalsterblicher landet man wohl eher selten in einem Schloss, um dort eine Nacht zu verbringen. Vor einigen Tagen glückte mir das allerdings – wie es dazu kam, spielt jetzt gar keine große Rolle. Aber ich kam nach Urspelt im nördlichen Luxemburg, und dort nächtigte ich im Chateau d'Urspelt: klingt gut, war auch gut.
Wer von Urspelt noch nie gehört hat, muss sich nicht grämen. Ich schätze, dass die Landgemeinde aus höchstens einem Dutzend Häuser besteht. Man kommt nur über schmale Straßen dahin – von Köln oder Trier oder Saarbrücken liegt die Gemeinde aber gar nicht so weit entfernt; von Karlsruhe aus sind es gut dreieinhalb Stunden Fahrt.
Das Schloss selbst ist vom Grundsatz her sehr alt, spielte während des Zweiten Weltkriegs wohl eine wichtige Rolle, weil es während der Kämpfe in den Ardennen von den Amerikanern genutzt wurde, zerfiel danach aber. In den vergangenen Jahren wurde es komplett renoviert und wird jetzt als Schlosshotel mit angeschlossenem Restaurant genutzt.
Es wirkt kaum protzig: Die Gebäude sind schlicht und gruppieren sich um einen eleganten Innenhof, die Zimmer wirken mit ihrem Holz ebenfalls schlicht und elegant. Der überladene Prunk, den man als kleiner Angestellter erwartet, fehlte glücklicherweise – und so gefiel mir das ganze sehr gut. Das Frühstück sowie das Abendessen im Schlossrestaurant empfand ich als angenehm; das Essen selbst ist eine andere, noch separat zu lobende Geschichte.
Das beste an der ganzen Angelegenheit: Die Übernachtung war nicht einmal teuer; wir hatten über eine Online-Agentur gebucht. Das einzig schlechte allerdings: Das Wetter war an dem Abend mies, so dass ein schöner Spaziergang durch die umliegenden Hügel und um das schöne Schloss flachfiel. Vielleicht ein andermal ...
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