Seit vielen Jahren ist mir Boris Koch persönlich bekannt, als Autor ebenfalls. In all den Jahren las ich von ihm vor allem Kurzgeschichten, die er in Anthologien oder seinem eigenen Kleinverlag, der Edition Medusenblut, veröffentlicht hat. Jetzt endlich kam ich dazu, sein Fantasy-Jugendbuch »Der Drachenflüsterer« zu lesen – ich wurde sehr angenehm unterhalten.
Seine Hauptfigur ist Ben, der in der kleinen Stadt Trollfurt wohnt. Sein Lebensziel ist, einer der geheimnisvollen Drachenritter zu werden, für die er seit Jahren schwärmt. Doch sein aktuelles Leben ist eher trist: Er ist Waise, er schlägt sich mit Gelegenheitsarbeiten und Gaunereien durch, und er hat – wie man heute sagen würde – keine günstige Sozialprognose.
Doch dann kommen neue Mitbürger nach Trollfürt, die angeblich einen Drachen besitzen; es besucht sogar ein Drachenritter die Stadt, und Ben schöpft neue Hoffnung. Leider geht alles schief, und ehe er sich umschaut, wird er des Mordes beschuldigt und muss aus Trollfurt flüchten.
Während sein einziger Freund in Trollfurt sogar Probleme bekommt, weil er immer noch zu Ben hält, bleibt dem Jungen nichts anderes übrig, als sich durch die Wildnis zu schlagen. Dabei trifft er tatsächlich auf einen Drachen – und sein Leben verändert sich in einer Weise, mit der er nicht rechnen konnte.
Soweit eine kurze Inhaltsangabe für »Der Drachenflüsterer«; mittlerweile sind dem Buch zwei Fortsetzungen gefolgt, und wer mag, kann alle drei Bände in Form einer schicken Gesamtausgabe kaufen. Das lohnt sich – ich habe mich bei der Lektüre bestens unterhalten.
Selbstverständlich handelt es sich hier um ein Jugendbuch, Boris Koch erfindet die Fantasy nicht neu und fügt dem Genre keine frischen Aspekte hinzu. Seine Hauptfigur Ben und die kleine Stadt Trollfurt schildert der Autor aber mit viel Liebe und mit viel Freude an den Details, so dass man der Geschichte auch als Erwachsener mit wachsender Begeisterung folgen kann.
Ganz ehrlich: »Der Drachenflüsterer« ist vor allem als Geschenk für jugendliche Leser zu betrachten. Wer also schon immer mal einen zwölf Jahre alten Jungen zur Fantasy bekehren wollte, tut mit dem Buch keinen Fehlgriff. Und wer sich selbst mal gut unterhalten möchte, kann sich ebenfalls über eine sehr gelungene Lektüre freuen
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