Wie ich wieder einmal versuchte, zwischen Romanen, allerlei Texten und Fußball mein Leben zu organisieren – diesmal ging's am Dienstag, 1. Juli, abends doch ziemlich rund, weil ich gespannt darauf war, die Spiele zu sehen. Dummerweise hatte ich ebenso einen Berg von Papier, den ich an diesem Abend unbedingt lesen musste.
Fußballgucken und unbezahlte Überstunden müssen in diesen Tagen in Einklang mit einem halbwegs vernünftigen Privatleben gebracht werden. An diesem Abend hieß das: nicht pünktlich nach Hause kommen, dann Abendessen, während Argentinien und die Schweiz spielten – ich drückte den Schweizern den Daumen und bedauerte es sehr, dass sie gegen Ende leider aus dem Turnier flogen.
Beim Spiel zwischen den USA und Belgien saß ich auf der Couch, das eine oder andere Manuskript in der Hand. Ich linste zwischen dem Anfang eines »Silberbandes« und dem Spiel hin und her, machte Notizen im Manuskript, guckte auf den Bildschirm und notierte wieder etwas. Zwischendurch balancierte ich den Laptop auf den Knien, um kurz eine Mail zu schreiben.
Es folgte eine STELLARIS-Kurzgeschichte, in der ich ebenfalls meine Anmerkungen hinterließ. Das funktionierte erstaunlich gut.
Und als das Spiel in die Verlängerung ging, verlagerten wir unseren Aufenthaltsort ins »fünf«; weitere Manuskripte ließ ich daheim. Ich verpasste nichts wesentliches: Mit einem Bier in der Hand sah ich dann die entscheidenden Szenen eines packenden Fußballspiels.
Im Gegensatz zu dem zwar spannenden, aber streckenweise nicht schön anzuschauenden Spieles zwischen Deutschland und Algerien waren die Amerikaner und die Belgier bis zum letzten Angriff kampfstark und aggressiv. Da hätte ich beiden Mannschaften gegönnt, dass sie in die nächste Runde kommen ...
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