17 Juli 2022

Herbert W. Franke ist gestorben

Gestern verstarb der österreichische Physiker und Wissenschaftler Dr. Herbert W. Franke im Alter von 95 Jahren. Ich habe ihn nie kennengelernt und nie mit ihm gesprochen, betrachte ihn dennoch als einen Mann, der einen starken Einfluss auf mein Leben hatte. Gemeint ist damit, dass ich schon als junger Jugendlicher seine Science-Fiction-Romane las – damals bei Goldmann als Taschenbuch veröffentlicht –, die mich sehr prägten.

Herbert W. Franke hatte eine andere Art, Science Fiction zu schreiben, als ich das von den von mir bevorzugten Heftromanen gewohnt war. Er schrieb origineller, durchaus auch mal vertrackter, und ich erinnere mich gut, dass ich nicht alles verstand, was ich las. (Es gibt die wunderschöne Gesamtausgabe, die im kleinen Verlag p.machinery erscheint; einige der Hardcover-Ausgaben habe ich schon gekauft und gelesen, und sie gefielen mir sehr gut.)

Was mich am meisten prägte, war Frankes Kurzgeschichtensammlung »Der grüne Komet«. In seinen Geschichten, die meist nur wenige Seiten lang waren, riss Franke die Themen nur an und überließ einen Teil der »Arbeit« schlicht seinen Lesern. Das war wirklich eine andere Art von Science Fiction, und sie faszinierte mich.

Herbert W. Franke hat die Science Fiction im deutschsprachigen Raum lange Zeit begleitet, über Jahre hinweg auch geprägt. Mit ihm starb einer der Großen des Genres.

1 Kommentar:

Enpunkt hat gesagt…

Wer nicht viel oder gar nichts über Herbert W. Franke weiß, kann sich in einem Artikel auf der Wikipedia-Seite weiter informieren. Hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_W._Franke