Weil die Dinge, die ich sonst gern abends betreibe, wegen der aktuellen Pandemie gezwungenermaßen ausfallen, ich also nicht in Kneipen herumhängen oder auf Punk-Konzerten herumhüpfen kann, verbringe ich erschütternd viel Zeit auf dem Sofa und gucke Filme an. Diese beziehe ich von einem Streamingportal, mit dem ich bislang sehr zufrieden bin, auch wenn ich die Konzernpolitik des Betreibers ansonsten geringschätze – eine der vielen Unklarheiten in meinem Leben.
Aber das passt zu dem Streifen, den ich zuletzt nach vielen Jahren wieder einmal ansah. Gemeint ist »Die üblichen Verdächtigen«, der 1995 mit dem Originaltitel »The Usual Suspects« in die Kinos gekommen war. Der Regisseur Bryan Singer verblüffte mich damals, Kevin Spacey und die anderen Schauspieler fand ich überzeugend, und so war ich gespannt darauf, ob der Film noch funktioniert.
Tatsächlich ist die Geschichte immer noch super. Obwohl ich wusste, wie der Film ausgeht und ich die ganze Zeit nach Hinweisen auf die Pointe suchte, fand ich das Geschehen sehr spannend. Die Schauspieler wirkten auf mich glaubhaft, die verschachtelte Handlung kam mir völlig schlüssig vor. Wie der Hauptdarsteller sich in einen Körperbehinderten verwandelt, das fand ich stark – auch nach 25 Jahren. Der Film ist immer noch klasse!
Kritisch ist natürlich mittlerweile die Rolle des Hauptdarstellers. Bei dem von mir genannten Streamingportal werden die Herren Gabriel Byrne, Stephen Baldwin und Chazz Palminteri genannt, nicht aber Kevin Spacey selbst. Der Grund liegt auf der Hand: Wegen diverser Verfehlungen – Stichwort sexuelle Belästigung – hatte sich Spacey ins Aus geschossen, wenngleich er sich gegen die Vorwürfe wehrte.
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