Eines meiner amüsantesten Messegespräche entwickelte sich zufällig. Ich schaute am Freitag noch einmal beim Stand des Dryas-Verlages vorbei, um mich dort zu verabschieden. Sandra Thoms, die Verlagsleiterin, hatte vor bald zehn Jahren meinen Kurzgeschichtenband »Das Tier von Garoua« verlegt, wofür ich ihr immer noch sehr dankbar bin.
Sie saß mit drei anderen Frauen am Tisch, ich wurde in die Runde eingeladen. Die anderen Frauen gehörten zum Verlag Plaisir d'Amour, mit dem sich der Dryas-Verlag den Gemeinschaftsstand teilte: die Verlegerin und zwei Autorinnen, alle drei witzig und schlagfertig.
Und ruckzuck waren wir in einem Gespräch, in dem es um Sex mit Dinosauriern, Sex mit Tentakelmonstern und andere Dinge ging. Ich erfuhr, dass vor allem Frauen die Bücher kaufen würden, in denen es um BDSM ginge, dass dies kein Genre für Männer sei, und andere Dinge. Ich nehme an, dass ich nicht nur einmal rot wurde.
Das Beste war, als ich auf ein Titelbild schaute. Dann sagte ich nachdenklich, die Schrift sei nicht gut. »Die kann man nicht gut lesen«, meinte ich.
Die Frauen lachten mich aus. Niemand würde sich die Schrift anschauen. Wichtiger sei doch der Mann dahinter. Und erst dann erkannte ich den im düsteren Hintergrund stehenden Mann mit nacktem Oberkörper und perfekter Bauchmuskulatur.
In dieser Gesprächsrunde lernte ich viel ... Und ich glaube seitdem fest: Bevor ich versuchen würde, Liebesromane oder andere Romane für Plaisir d'Amour zu schreiben, müsste ich mich in manche Themen noch richtig tief einarbeiten ...
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