Kämpfe zwischen Robotern und Menschen ... Ein Roboter in Gestalt eines kleinen Jungen ... Ein Mann und eine Frau, die halb Roboter, halb Mensch ist, in inniger Umarmung ... Ein galaktisches Reich in großer Bedrängnis ... In dem aufregenden Science-Fiction-Comic »Descender« wird echt nichts ausgelassen.
Ich habe dieser Tage den vierten Band gelesen, auf den ich schon geradezu hungrig gewartet habe. Er treibt die Geschichte um einige wichtige Aspekte weiter, bringt vor allem die Hauptfiguren in neue Bedrängnis und lässt mich dann gleich sehnsüchtig auf den nächsten Band warten.
Ganz klar: Mit »Descender« hat Jeff Lemire erneut einen starken Comic geschrieben. Ich mochte seinen »Sweet Tooth« sehr, und ich fand seine Superhelden-Geschichten ebenfalls gut – ein echtes Meisterstück ist aber seine große Saga um Menschen und Roboter, um Gefühle und Ängste, in einem Science-Fiction-Universum, das auf seine emotionale Weise ganz andere Wege geht.
Der Charme der Geschichte kommt aber auch aus den Zeichnungen. Dustin Nguyen bleibt sich im vierten Band treu: Seine Bilder wirken oft fahrig, wie Skizzen, über die Wasserfarbe gespritzt worden ist. Gerade damit erzeugen sie eine Stimmung, wie man sie von anderen SF- oder Superheldengeschichten nicht kennt.
Wenn im vierten Hardcover-Band der deutschsprachigen Ausgabe der große Krieg offenbar direkt bevorsteht, ist die Spannung natürlich groß. Ich giere aber viel eher nach den weiteren Entwicklungen auf emotionaler Ebene: Wie werden sich die Figuren in welcher Stimmung entscheiden, wie wird es weitergehen?
(Wer jetzt an dieser Stelle eine ausführliche Inhaltsangabe vermisst, den muss ich vertrösten. Sie ist sowieso nicht verständlich, wenn man die vorherigen Bände der Serie nicht kennt. Wer mag, schaue sich die Leseprobe auf der Internet-Seite des Splitter-Verlages an; das erklärt vielleicht mehr ...)
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