Im Jahr 1981 fühlte ich mich schon sehr »reif« und erwachsen. Mein Fanzine SAGITTARIUS, von dem ich ein Jahr zuvor die erste Ausgabe veröffentlicht hatte, erhielt gute Kritiken. Viele Bestellungen trafen ein, die Auflage stieg, und es meldeten sich immer mehr Leute bei mir, die ihre Geschichten oder Bilder in meinem Heft veröffentlichen wollten.
Weil ich für die kommende Ausgabe ein bisschen Werbung machen wollte, bat ich Anton Atzenhofer darum, eine Grafik zu entwerfen. Ich gab ihm einige werbliche Aussagen vor. Aus alledem machte er eine gelungene Fantasy-Grafik, die seinem damals üblichen Stil entsprach, und er arrangierte die von mir gelieferten Werbetexte sehr sinnvoll.
Warum ich auf die Idee kam, die optisch ansprehende Grafik und die schöne Atze-Schrift mit meiner Schreibmaschine zu ergänzen, weiß ich nach all den Jahren nicht mehr. Ich tippte mit der schlichten Maschine ein – leicht großkotziges – »Magazin für SF, Fantasy und Comics in die obere Ecke rechts. Unten rechts klebte ich ebenfalls recht dilettantisch etwas ein, das ich vorher mit der Maschine geschrieben hatte.
Wie »Atze« es fand, dass ich sein Bild so verhunzte, weiß ich nicht mehr. Er äußerte sich nicht dazu; vielleicht war er ein solches Vorgehen von den damaligen Fanzine-Herausgebern auch gewohnt. Mir gefiel die Zusammenstellung damals – aber ich war nie ein sonderlich geschickter Grafiker.
Die Werbung wurde als Flugblatt verteilt, sie wurde auch im einen oder anderen Fanzine abgedruckt. Das schadete nicht; die Zahl der Bestellungen wuchs. Und ich war mächtig stolz auf mein Fanzine – der Stolz eines 17 Jahre alten Jugendlichen, der glaubte, er wisse, wie die Welt funktioniert …
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