23 Juni 2022

Schwäbische Kartenspiele

»Spielst du eigentlich Skat?«, wurde ich unlängst gefragt. Ich antwortete dann mit dem Brustton der Überzeugung, dass ich das nie getan hätte, um dann am Abend später zu bemerken, dass das nicht stimmte. In der Schule hatte ich mich im Skat-Spiel versucht, war aber nie besonders gut darin gewesen.

Auf dem Dorf hatte ich allerdings oft bei den klassisch-schwäbischen Kartenspielen mitgemacht. Wir saßen auf Bänken am Dorfbrunnen und spielten, oder wir hockten auf einer Wiese und warfen die Karten ins Gras. Dabei nahmen wir das württembergische Blatt zur Hand und betrieben Spiele, die ich über all die Jahre vergessen hatte. Dank der Wikipedia weiß ich wieder, was ich mit neun, zehn oder elf Jahren gern gespielt hatte.

Es waren »Gaigla« und »Benoggel«. Ich wüsste nicht mehr, wie die Regeln sind, und ich wusste vor allem als Kind nicht, dass man das eine Spiel als »Binokel« bezeichnet, wenn man den richtigen Begriff nimmt. Wir sagten nur »Benoggel«.

Es ist auch egal. Ich sehe mich wieder vor mir, wie wir in der Sonne sitzen, die abgegriffenen Karten in der Hand, und versuchen, so schlau wie möglich zu spielen, und dabei die Sprüche der »Alten« von uns zu geben, in möglichst grobem Schwäbisch

1 Kommentar:

Enpunkt hat gesagt…

Bei der Wikipeia gibt es einen netten Artikel zu Binokel:
https://de.wikipedia.org/wiki/Binokel

Und zu Gaigel habe ich über die Wikipedia all das erfahren, was ich in Jahrzehnten vergessen hatte:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gaigel