In diesem Sommer steckt der Wurm drin: Seit dem 8. August laufen die Schlosslichtspiele in Karlsruhe, und ich hatte es bislang nicht geschafft, die Veranstaltungen zu besuchen. Entweder war ich unterwegs, oder es regnete in Strömen. Nachdem ich am Freitagabend immerhin ein wenig gesehen hatte, ergab sich die Möglichkeit, am Montagabend längere Zeit zum Schloss zu gehen.
Es war ein warmer Abend, wir saßen auf dem Steinboden vor dem Schloss, buchstäblich in der ersten Reihe. Der Boden war warm, ich fand es nicht unbequem. Und wenn ich vorne saß, hatte ich stets das Gefühl, mitten in der Show zu sein. Das genoss ich wie in jedem Jahr.
(Am Montag war nicht so viel los wie am Freitag. Ich war mir trotzdem sicher, dass sich wieder Tausende von Menschen versammelt hatten; zudem gab es einen ständigen Wechsel. Leute kamen, Leute gingen, ein Durcheinander von Sprachen und Stimmen. Sehr nett wieder!)
Wir sahen zuerst »Dazz« vom Playmodes Studio an, das ich schon aus früheren Jahren kannte: eine teilweise sehr flimmerig wirkende Show mit knalligen Bildern in gelben und schwarzen Kontrasten, die zackig über die Fassade des Schlosses sprangen. Durchaus anstrengend, aber sehenswert.
Richtig toll fand ich »Evolution Of Life«, eine neue Show der ungarischen Künstlergruppe Global Illumination. Die Fassade des Schlosses zeigte den Urknall, die Entstehung von Galaxien und der Sonne, die Erde mit ihrer Evolution. Erste Aminosäuren, erste organische Substanzen, die ersten Keime des Lebens – das alles in wunderbaren Bildern, die über die Schlossfassade waberten, bis am Ende die Arche Noah alle Tiere aufnahm und die Fluten die Welt buchstäblich verschlangen.
Sehr abstrakt und musikalisch recht abwechslungsreich war »Walls Of Perception« von Xenorama. Die aus Potsdam stammende Künstlergruppe spielte mit der Fassade des Schlosses, ließ sie auseinanderfliegen, zerhackte sie mit ihren Bildern und fügte die Splitter in grellen Bildern immer wieder neu zusammen. Ziemlich großartig!
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