Ich komme mit dem Rad von einer kleinen Tour durch den Hardtwald zurück, bin ein wenig außer Atem und völlig verschwitzt. Da die Gartentür verschlossen ist, fahre ich langsamer, weil ich vom Sattel steigen, mein Rad schieben und dann die Tür öffnen möchte. Wie ich das meistens mache.
Da sehe ich es: An dem Baum, vor dem der Zaun verläuft, sitzt ein Eichhörnchen. In den Pfoten hält es eine Kastanie, an der es eifrig knabbert. Ich verharre im Schritt, das Eichhörnchen sieht mich an, dann futtert es weiter. Als ich mich ein wenig bewege, nimmt es in Windeseile die Kastanie irgendwie zwischen die Zähne und flitzt den Baum hoch.
Von einem Ast aus sieht es auf mich herunter. Ich blicke zurück, einige Zeit sehen wir uns an. Dann verschwindet das Tier hinter dem Ast, und ich schiebe mein Rad weiter.
Als ich es abschließen möchte, hüpft auf einmal ein anderes Eichhörnchen auf mich zu. Ich bleibe erneut stehen, als sei ich vom Blitz getroffen. Das Tier hat offenbar zwei kleine Kastanien im Mund; rechts und links vom Kopf ragen die grünen Kugeln hervor. Es ignoriert mich und rennt an mir vorbei.
Dann flitzt es durch den Hof und hinaus auf die Straße, hält dort kurz inne und hüpft dann über die Straße, verschwindet in einem anderen Hof und springt nach kurzer Pause in die dortigen Grünanlagen. Andächtig sehe ich dem Tier nach, bis es verschwunden ist.
In solchen Momenten komme ich mir nicht vor wie in einer Stadt mit über 300.000 Einwohnern, sondern wie in einem Dorf. Und den Eichhörnchen in unserem Hof könnte ich ohnehin stundenlang zuschauen …
1 Kommentar:
Kein Wunder, dass es in Karlsruhe so viele Eichhörnchen gibt, bei der Menge an großen und alten Bäumen in der Stadt und der ausgedehnten Waldfläche hinter dem Schloss.
Eichhörnchen gibt es übrigens auch in New York.
https://www.christina-hacker.de/2019/08/die-eichhoernchen-von-manhattan/
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