14 November 2015

Mara und der Feuerbringer

Ich habe den Roman »Mara und der Feuerbringer« nie gelesen, bekam aber in Leipzig einmal eine Präsentation durch den Autor mit; von einer Lesung kann man bei Tommy Krappweis kaum sprechen. Es war eindrucksvoll, und als ich hörte, dass der Autor sein eigenes Buch verfilmen würde, wollte ich den Streifen sogar im Kino angucken. Aus unterschiedlichen Gründen kam es nie dazu, weshalb ich ihn auf DVD anschaute.

Wie sage ich es vorsichtig und ehrlich genug? Man merkt dem Film sehr deutlich an, dass er für Kinder gemacht ist. Wer älter als zehn Jahre ist, wird mit dem Stoff seine Probleme haben; ich litt gelegentlich unter grimassierenden Schauspielern, hölzern spielenden Laiendarstellern und erschütternden Geräuschen. Die Tricks sind zu eindeutig als Tricks erkennbar, der Film konnte mich nicht fesseln.

Ich versuchte, bei der Geschichte zu bleiben. Ich wusste ja, mit welch bescheidenen Mitteln der Autor sein Werk verfilmt hat; mir wurde auf dem BuchmesseCon zudem erläutert, wie stark Fans in die Produktion eingebunden waren. Das alles fand ich positiv, das alles nahm mich für den Film ein.

Vielleicht ist das mein Problem, das ich mit »Mara und der Feuerbringer« habe. Es ist die Verwirklichung eines Traumes, den ein Autor hatte und an dem viele Fans und Freunde mitgewirkt haben. Das finde ich hochsympathisch, das ist grundsätzlich klasse.

Dann sollte man es vielleicht aber auch genauso vermarkten. Als professionelle Antwort auf Hollywood-Produktionen ist der Streifen auf jeden Fall nicht tauglich, und Erwachsene sollten sich klar machen, dass die Zielgruppe irgendwo zwischen sechs und zehn Jahren alt sein sollte – rechnet man also all diese Abstriche rein, ist der Streifen durchaus betrachtenswert. Als eigenständiges Werk vermochte er mich aber keine zwei Minuten am Strich zu überzeugen.

1 Kommentar:

Jim hat gesagt…

Ich erinnere mich an die aufflammende Debatte zu dem Film, die bei der Verleihung des DPP beim BuCon aufflammte. Das was man da hören konnte, passte ziemlich überein mit deinen Ausführungen.

Selbst gesehen habe ich den Film noch nicht, aber der Trailer konnte mich ebenfalls nicht ins Kino locken.