Gruselgeschichten haben immer etwas »Trashiges«; das liegt in der Natur der Sache, weil die Angst, die sie erzeugen sollen, immer eher schlicht ist. Die Kunst eines Autors dürfte darin liegen, eine eigentlich unlogische Geschichte so zu erzählen, dass sie sich spannend entwickelt. Beim Hörspiel kann sich der Produzent immerhin noch der Geräusche bedienen, um seine Geschichte richtig ausbauen zu können.
Die Macher bei Zaubermond wissen auf jeden Fall, wie das jeweils geht. Das merkte ich, als ich das »Dorian Hunter«-Hörspiel mit der Nummer 24 anhörte. »Amsterdam« ist bereits Anfang 2014 erschienen, ich kam aber leider erst jetzt dazu, der CD so richtig intensiv zu lauschen.
Im Prinzip geht's darum, dass ein abgetrennter Kopf – der nicht die Klappe halten kann – per Bahn aus der Schweiz in die Niederlande transportiert werden muss. Dort soll er von einem Angehörigen der Schwarzen Familie – das sind die Bösewichte im Universum des »Dämonenkillers« – wieder zu richtigem Leben erweckt werden
Selbstverständlich geht während dieser Fahrt einiges schief, kommt es zu Kämpfen und Action, und richtig schaukelt sich die Handlung dann in Amsterdam auf. Dabei prallen ein originell sprechender Holländer sowie ein eher schlichter »Kreole«, der über mehr Herz als Hirn verfügt, auf die bekannten Figuren des Serienkosmos.
Das ist streckenweise richtig witzig – wenn man den eher groben Humor der Serie mag. Aber die Vorstellung, dass man einen abgetrennten und gern redenden Kopf in einer Hutschachtel transportiert, ist skurril genug, um die Geschichte lebendig zu halten. Der zwergenhafte Geheimagent Chapman mit seiner schnarrenden Stimme spielt ebenfalls eine Rolle, die ich witzig finde.
»Amsterdam« ist ein tolles Hörspiel mit auffallenden Geräuschen, einer abwechslungsreichen Handlung und vielen pointierten Dialogen. Wer sich mit »Dorian Hunter« nicht auskennt, wird allerdings nicht jede Anspielung in diesem Hörspiel verstehen können. Das ändert ja nichts daran, dass ich es toll fand ...
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