25 November 2015

Wegbeschreibungen

Ab 1994 wohnte ich in der Leopoldstraße in Karlsruhe, und zeitweise war meine Wohnung so eine Art Durchreise-Domizil für allerlei Punk- und Hardcore-Bands sowie einzelne Personen, die kreuz und quer durch Deutschland unterwegs waren. Wer beispielsweise aus Norddeutschland kam und nach Italien wollte, kam möglicherweise an Karlsruhe vorbei und benötigte eine Unterkunft – bei mir bekam er sie »für umme«.

Und weil das ständig so viele Leute betraf, bastelte ich eine Kopiervorlage, auf die ich groß »Wegbeschreibung« tippte. Sie wurde mit meinem damaligen Computer getippt und mit dem Matrixdrucker ausgedruckt; das ergab ein nicht unbedingt schickes, aber brauchbares Schriftbild.

Einige Formulierungen finde ich heute noch schick: »Schwarzfahren ist einigermaßen risikolos« wurde jenen erläutert, die per Anhalter anreisten und die kein Geld hatten. Wie man sich durch welche Städte wie bewegte, war in den 90er-Jahren nicht unwichtig – wahrscheinlich gibt es für solche Ratschläge heute sowieso eine App oder dergleichen ...

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