Wenn »Der Spiegel« schon schreibt, ein Film sei »Völkerverständigung als schöne Perry-Rhodan-Utopie«, dann muss ich ihn unbedingt gesehen haben. Die Rede ist von »Der Marsianer«, dem aktuellen Science-Fiction-Erfolgsfilm. Den Roman von Andy Weir hatte ich nicht gelesen, weil er mich thematisch nicht so sehr interessierte, den Film wollte ich unbedingt angucken.
»Der Marsianer«, dem man hierzulande den blöd klingenden Untertitel »Rettet Mark Watney« verpasst hat, ist einer der Filme, für die man »Drei-D« erfunden hat. Endlich einmal ist diese Technik sinnvoll, endlich einmal wird sie wieder so eingesetzt, dass der Zuschauer staunt.
Ich habe in der Tat den Mars noch nie so gesehen: Das kleine Marsmobil fährt durch irrsinnige Landschaften aus Sand und Stein, die Nöte des einsamen Astronauten sind glaubhaft dargestellt. Seinen Humor fand ich witzig, auch wenn er mir auf die Dauer zu unglaubwürdig vorkam: Viel zu selten zeigte der Schauspieler Matt Damon, in welcher Verzweiflung »sein« Held eigentlich stecken muss.
Aber gut – das ist nicht das Thema des Films. Thema ist letztlich, dass alle zusammenarbeiten müssen, damit am Ende hoffentlich alles gut geht. Das hat Ridley Scott als Regisseur so spannend umgesetzt, dass ich bis zum Ende mitfieberte und dann – echt! – schweißgebadet aus dem Kinosaal herauskam.
Ich fand »Der Marsianer« richtig klasse. So muss Science-Fiction-Unterhaltung sein: nicht nur Technik, aber nicht nur dämliche Ballerei, sondern so glaubhaft und nachvollziehbar wie möglich. Toll!
2 Kommentare:
Und jetzt solltest du noch das Buch lesen, dann bekommst du auch die Verzweiflung des Protagonisten geliefert. ;)
Das hat mir im Film auch gefehlt.
Da hat meine Vorrednerin recht: im Buch ist die Verzweiflung viel plastischer, die Probleme viel dramatischer (die Reise zum MRM beispielsweise). Dennoch ist auch der Film toll!
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