Seit gestern wird in Deutschland gestreikt. Um es gleich zu sagen: Dieser Streik ist berechtigt. In einer Zeit, wo ohne Zögern ein unglaubliches Milliardenpaket zur Rettung von Banken verabschiedet wurde und wo das regierende Gesindel seine Klientel mit Milliardengeschenken unterstützt, ist es an der Zeit, dass die Gewerkschaften auf die Straße gehen und auch für die arbeitende Bevölkerung eine Erhöhung des Einkommens fordern.
Widerlich ist allerdings das Verhalten großer Teile der Presse. Im Radio werden Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes gefragt, was ihnen denn lieber sei: eine Lohnerhöhung oder ein sicherer Arbeitsplatz.
Die Antworten sind klar: Die meisten plädieren dafür, dass sie ihren Job behalten. Schlussfolgerung der Moderatoren: Die Beschäftigten lehnen somit die Lohnerhöhung ab. Aha - so was nennt man heute also Journalismus. Ich könnte manchmal kotzen.
In kürzester Zeit wird das Gejammer über die angeblich ungerechtfertigen Forderungen der Gewerkschaften aufflammen. Und man wird darüber klagen, dass die öffentlichen Arbeitgeber doch so gut wie pleite seien und diese Lohnerhöhungen nicht verkraften könnten. Das führe doch nur zu einer weiteren Entlassungswelle.
Das Schlimme ist: Diesen vordergründigen Behauptungen wird geglaubt. Solange aber Städte wie Karlsruhe offensichtlich genügend Geld für sinnlose Marketing-Gags verblasen können, kann eine Lohnerhöhung für Müllwerker oder Krankenschwestern nicht zu teuer sein. In diesem Land werden die Prioritäten allerdings seit langem falsch gesetzt ...
1 Kommentar:
Well roared lion...
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