Freitag abend, »Alte Hackerei«: Da ich zu lange bei meiner Expedition in den »Deutschen Kaiser« gebraucht habe, komme ich definitiv zu spät. Zu spät für die erste Band auf jeden Fall. Der Laden ist brechend voll, aus dem Konzertraum dröhnt Punkrock, vor der Tür stehen Leute herum, und auch im Vorraum zwischen den Plattenkisten ist es eng.
Ich hole mir ein Bier, labere mit Leuten und kämpfe mich irgendwann in Richtung Kasse vor. Es sei ausverkauft, erklären mir die freundlichen Herren an der Kasse. Mehr als 150 Leute lässt man nicht in die »Hackerei« hinein.
Nachvollziehbar. Es ist eh schon brechend voll. Ich ärgere mich ein wenig über mich selbst und gucke der Band einige Minuten lang von außen zu: Durchs Fenster neben der Bühne kann man ja gut reingucken.
Aber sonderlich toll ist der Blick nicht, und im Februar-Wind macht das auch nicht so arg viel Spaß. Immerhin habe ich immer wieder den Schnauzbart des Dean Dirg-Sängers vor Augen; von daher hat sich das in gewisser Weise doch gelohnt.
Ich beschließe, das beste aus der Situation zu machen, rede mit Leuten, die ich seit Jahren nicht mehr gesehen habe, trinke zuerst Bier und dann Bionade - muss ja fahren - und hab' viel Spaß. Dean Dirg hab' ich somit dann doch zumindest ein bisschen live gesehen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen