Wir saßen in einer Bäckerei mit angeschlossenem Café in der Innenstadt von Bad Säckingen. Die Bedienung trug ein buntes »Häs«, also eine Faschingsbekleidung, an den Wänden hingen allerlei Luftschlangen aus Papier. Ansonsten aber war alles normal: Wir setzten uns in die Ecke, bestellten Kaffee und redeten über Arbeit und Privates.
Bis auf einmal eine bunt gekleidete Frau in den Café-Bereich kam und die Toilette ansteuerte, ein ebenfalls bunt gekleidetes Kind an der Hand. Mitten im Raum hielt sie an.
»Narri!«, schrie sie lauthals durch das Café. Davon ließen sich die umsitzenden Omas nicht beeindrucken: »Narro!«, riefen sie im Chor zurück. Gelernt ist eben gelernt.
»Des geht aber no lauter!«, rief die Närrin und schrie ein erneutes »Narri!«. Der Chor der Café-Gäste antwortete tapfer mit einem »Narro!«. Das Spiel wiederholte sich ein weiteres Mal.
Als die Dame mit ihrem Kind von der Toilette kam, war sie ruhig. Still verließ sie das Café. Ich beugte mich mit verschwörerischem Blick nach vorne: »Die hat ihre ganze Fasnets-Energie 's Klo runtergespült.«
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