Dass das Vorderlicht meines Fahrrads nicht ging, störte mich an diesem Abend nicht. Erstens blinkte das Rücklicht wie blöd, und zweitens zeichnete sich meine schwarze Silhouette bestens gegen den weißen Neuschnee und die unaufhörlich fallenden Flocken ab.
Und zudem waren so gut wie keine Autos unterwegs. Nur wenige rollten durch die Nacht, fast geräuschlos auf dem Weiß, ein leises Knirschen, das ich kaum hörte. Ein sicherer Abend für einen Radfahrer; ich hatte nur aufzupassen, dass ich nicht den Reifen in Straßenbahnschienen geriet oder in einer Kurve auf die Nase purzelte.
Was mir wirklich zum Glück fehlte, bemerkte ich, als ich aus der Kneipe kam: Schön aufgeheizt war ich, und mein Radsattel war voller Schnee und Eis. Da konnte ich mit dem warmen Pop auf das kalte Ding sitzen – na super.
Warum erfindet niemand beheizte Fahrradgaragen und stellt die in die Innenstadt von Karlsruhe? Ich wär' ein Kunde.
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