Derzeit kann man sich bei ARTE im Streaming-Portal die britische Serie »Mord auf Seite eins« anschauen. Ich kannte sie noch nicht, obwohl sie schon 2003 entstand und vor vielen Jahren erstmals im deutschsprachigen Fernsehen gezeigt wurde. Aber ich fand die sechs Teile sehr spannend und empfehle sie jederzeit weiter.
Dabei ist die Serie mittlerweile ganz schön anachronistisch: Die Zeitung, um die es geht, entsteht ganz klassisch »auf Papier«. Zwar sitzen die Journalisten vor Computern, und sie benutzen Handys – aber der Höhepunkt ist die gedruckte Zeitung. Das könnte man heute nicht mehr in dieser Art und Weise erzählen.
In der heutigen Zeit ginge es um »online first« und die Anbindung an die Sozialen Medien. Die mediale Hetzjagd auf den Politiker, die vor allem am Anfang im Zentrum steht, fiele anders aus. Und man würde anders kommunizieren: mit der Bevölkerung wie mit der Polizei.
Die zentrale Frage aber ist: Wäre eine Zeitung – ob digital oder gedruckt – heute überhaupt noch in der Lage, ein komplettes Team von Journalisten auf einen derartigen Skandal anzusetzen? Immerhin legt man sich in einem solchen Fall mit der »großen Politik« an und pinkelt der Ölindustrie ans Bein – und die haben alle die größeren Truppen an Rechtsanwälten, die sie ins Gefecht führen können.
Und da macht eine Serie wie »Mord auf Seite eins« heute eben klar, wie wichtig unabhängiger Journalismus ist, trotz aller Schwächen, die diese Serie ja auch zeigt. In Zeiten von Fake-News und Populisten ist eine unabhängige Presse, die frei ermittelt – auch wenn einem die Ergebnisse nicht unbedingt passen – noch wichtiger als vor 20 oder 40 Jahren ...
1 Kommentar:
Wer die Serie »Mord auf Seite eins« noch nicht kennt, sollte sie unbedingt bei ARTE streamen.
Hier:
https://www.arte.tv/de/videos/038477-001-A/mord-auf-seite-eins-1-6/
Informationen zu »Mord auf Seite eins« und den Schauspielern liefert natürlich die Wikipedia.
Hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mord_auf_Seite_eins
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