Ich habe die einzelnen Bände der französischen Comic-Serie »XIII« im Verlauf der Jahre einige Male gelesen und fand sie bei jeder Lektüre spannend und lesenswert. Mittlerweile ist der erste Zyklus abgeschlossen, vom zweiten Zyklus sind schon einige Bände erschienen – ich habe mir zuletzt den sechsten Band der Gesamtausgabe zugelegt.
Um es gleich zu sagen: Der zweite Zyklus richtet sich eindeutig an Menschen, die den ersten Zyklus gelesen haben und schätzen. Wer die Zusammenhänge nicht kennt, wird der Geschichte zwar auch folgen können, verpasst aber viele Hinweise und Anspielungen. Vor allem dürfte sich jede Leserin und jeder Leser darüber wundern, welche Figuren eigentlich welche Beziehungen und wieso sie befreundet oder verfeindet sind – wer die Serie kennt, weiß das alles natürlich schon längst.
Ich versuche es trotzdem mit einer Zusammenfassung des sechsten Bandes der Gesamtausgabe: Jason Mac Lane, dessen Schicksal als »XIII« ihn letztlich in eine Verschwörung gegen die amerikanische Regierung verwickelt hat, ist ein Mann ohne Gedächtnis. Seine Vergangenheit hat er sich bislang nur stückchenweise zusammenreimen können; vieles ist ihm völlig unbekannt. Also unterzieht er sich einem neuen Verfahren, mit dem er – sowie ein Team von Ärzten – hofft, das er seine Erinnerung zurückgewinnt.
Zur gleichen Zeit scheint sich eine neue Organisation für ihn zu interessieren, die streng geheim arbeitet und jederzeit bereit ist, über Leichen zu gehen. Es gibt nämlich ein uraltes Geheimnis, das für die Vereinigten Staaten von größer Bedeutung ist und mit dem Schiff Mayflower und den ersten Kolonisten im 17. Jahrhundert zusammenhängt. Wieder werden Menschen wegen einer alten Geschichte getötet, wieder muss Mac Lane für sich und seine Freunde kämpfen …
Die Texte für die neuen Abenteuer stammen von Yves Sente, der erfolgreich an die frühen »XIII«-Geschichten anknüpfen kann. Seine Geschichte ist spannend, die Verwicklungen machen neugierig, und die Rückblicke auf die amerikanische Geschichte wirken zwar historisch korrekt, lassen aber genügend Raum für weitere Spekulationen. Das ist gut gemacht.
Auch Iouri Jigounov versteht sein Handwerk; die realistisch anmutenden Zeichnungen sind akkurat und ordentlich. Vielleicht fehlt ihnen der letzte Spritzer an Originalität, aber das ist bei einem solchen Comic vielleicht echt nicht nötig.
Der sechste Band der »XIII«-Gesamtausgabe lohnt sich auf jeden Fall – aber klar ist das nur eine Geschichte für Fans. (Und ja: Es gibt längst weitere Alben der Serie. Die kenne ich noch nicht.)
1 Kommentar:
Informationen zum sechsten Band der »XIII«-Gesamtausgabe gibt es auf der Internet-Seite des Carlsen-Verlags:
https://www.carlsen.de/hardcover/xiii-gesamtausgabe-6/978-3-551-72848-7
Kommentar veröffentlichen