Dass ich ein Fan der Fantasy-Serie »Thorgal« bin, habe ich schon oft erzählt und ausgeplaudert. Seit ich zu Beginn der 80er-Jahre die ersten Stories dieses Comic-Epos las, faszinieren mich die spannenden Geschichten des Autors Jean van Hamme sowie die beeindruckenden Bilder von Grzegorz Rosinski.
Im wesentlichen ist es ja Fantasy mit historischem Hintergrund: Der Krieger Thorgal reist durch Europa, trifft auf fahrende Händler und plündernde Wikinger, versucht sich und seine Familie zu schützen und muss sich dabei auch immer wieder mit nordischen Göttern oder monströsen Wesen auseinandersetzen. Die historischen Fakten werden sehr locker eingesetzt, der Fantasy-Aspekt überwiegt.
Eine Ausnahme ist der Band 26, der zwar im phantastischen Serienumfeld anfängt, aber eigentlich als echte Science-Fiction-Geschichte abläuft. »Das Reich unter der Wüste« erzählt von Außerirdischen, die sich zwischen den Erdenmenschen eingenistet haben, die auch Strahlenwaffen besitzen und heimlich an einem Raumschiff bauen. Dagegen setzt Thorgal vor allem seinen Grips – ansonsten hat er nicht so viel zu bieten.
Die Story selbst ist für den Seriencharakter durchaus wichtig: Thorgal scheint von den Sternen zu kommen, ist also offenbar ein Außerirdischer – was sicher seine besondere Beziehung zu Odin und anderen Göttern erklärt. Allerdings wird in »Das Reich unter der Wüste« dann nicht viel mehr an Fakten geliefert; wer sich das verspricht, wird enttäuscht.
Was bleibt, ist eine spannende Geschichte, in der sich Fantasy und Science Fiction vermengen. »Thorgal«-Fans müssen diesen Comic natürlich haben; die Science-Fiction-Freunde, die bisher nicht so viel mit dieser Serie anzufangen wussten, sollten sich unbedingt mal die Leseprobe auf der Internet-Seite des Splitter-Verlages anschauen – vielleicht ist dann zumindest dieser Band etwas für sie ...
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