Gelegentlich vergesse ich es ja selbst – aber ich arbeitete in den
80er-Jahren schon einmal in dem Verlag, für den ich seit so langer Zeit
tätig bin. 1986 und 1987 schrieb ich als junger
»Public-Relations-Assistent« – so nannte man das damals – zahllose Texte
für den Moewig-Verlag. Unter anderem war ich für die Textarbeit
der Kundenzeitschrift »Lies doch mal!« zuständig.
Die
September-Ausgabe 1986 hatte ich dieser Tage mehrfach in der Hand. Unter
anderem enthielt das Heft eine Sonderseite zu Jack London – von ihm
erschienen ein Band mit Erzählungen und ein Roman – und eine Doppelseite
zum Sachbuchprogramm des Verlages. Das waren damals drei Taschenbücher
mit den Themen »Krebs durch Formaldehyd«, dem top-aktuellen Thema der
bäuerlichen Biochemie (Stichwort: versuchtes Grundwasser) und dem immer
beliebten Thema des Dritten Reiches – es wurde ein Sachbuch zu Josef
Goebbels veröffentlicht.
Natürlich durfte ich eine Seite über
Science Fiction machen, wobei die Raketenheftchenserie, für die ich
heute arbeite, eine wichtige Rolle einnahm. Es gab eine Seite zu Krimis,
deren Autoren ich seither eigentlich nie wieder bewusst wahrgenommen
habe, und eine Seite mit allerlei Krimskrams – vom chinesischen Horoskop
bis hin zu einem Krimi-Kurzgeschichtenband.
Ich stelle
fest: Der Moewig-Verlag hatte damals ein kunterbuntes Buchprogramm,
kunterbunt auch von der Covergestaltung her. Für einen jungen Menschen
wie mich war das eine wundervolle Gelegenheit, ins Verlagsleben
einzutauchen. Das Schreiben der Texte fiel mir teilweise leicht,
teilweise hasste ich es; das war logischerweise davon abhängig, welcher
Titel gerade gewünscht war.
Aber ich lernte viel. Fürs Leben sowieso ...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen