Ich werde sicher noch einen genaueren Bericht schreiben, der die Details stärker würdigt. Hier und jetzt nur so viel: Die Tagung zu Andreas Eschbach an der Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel war spannend und unterhaltsam, sie enthielt tolle Vorträge und schöne Gespräche, und eigentlich hätte ich gern noch weiter mit den Autorinnen und Autoren geredet.
Ein wenig tat mir die Kollegin Kathrin Lange leid: Ihr Vortrag begann am Sonntagabend gegen 17.30 Uhr; ab 18 Uhr war es ein wenig unruhig im Raum. Manche Besucher starrten auf ihre Smartphones, andere redeten leise und aufgeregt miteinander, wieder andere stöhnten leise und unterdrückt auf. Trotzdem brachte Kathrin Lange ihren Vortrag über die »Enden« der Andreas-Eschbach-Romane mit Bravour zu Ende.
Beim gemeinsamen Abendessen gab es nur ein Thema: Die Bundestagswahl und ihre Folgen verdrängte die Literatur. Ich checkte zwischendurch Twitter und Facebook, telefonierte und trank ein schnelles Bier. Allgemein herrschte dann eine gewisse Betroffenheit – obwohl jeder erwartet hatte, dass das Ergebnis so ausgehen könnte, hatte doch jeder das Gegenteil erhofft.
Der Montag ging ein wenig angenehmer weiter, die Politik ließen wohl alle wie einen Grauschimmer hinter sich. Es gab noch drei Vorträge, darunter einen von mir, und gegen halb ein Uhr ging die Tagung in einer sehr positiven Stimmung zu Ende.
Ob Literatur angesichts solcher Entwicklungen noch wichtig ist, weiß keiner. Aber es freute zumindest mich, diese Zeit mit Kolleginnen und Kollegen zu verbringen, und ich nutzte diese Zeit, um mich nicht die ganze Zeit mit dem Hass mancher Nazis auseinanderzusetzen.
1 Kommentar:
Also, das war unfair der Kathrin Lange gegenüber. :-(
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