Ich bin ein großer Fan des Splitter-Verlages und seiner Comics; ob diese nun bei Splitter oder im hauseigenen Tochterunternehmen Toonfish veröffentlicht werden, ist mir dabei egal. Selbstverständlich kann mir nicht alles gefallen, was die Kollegen veröffentlichen. Ein schönes Beispiel hierfür ist der Band »Die Parodie«, der zwar viele Gags enthält, bei mir aber nicht im Geringsten zünden kann.
Doch erst einmal der Reihe nach ... »Die Parodie« ist genau das, was der Name auch schon aussagt. Es werden andere Comics auf die Schippe genommen und durch den Kakao gezogen, sprich, sie werden parodiert. Vor allem sind die Comics »Thorgal« und »XIII« in der Schusslinie.
Und damit habe ich schon das Problem dieses Comics genannt. Wenn man die genannten Geschichten nicht gut genug kennt, kann man nicht bemerken, worin der Gag liegt, wenn Wikinger einen Säugling am Strand finden. Aus dem Säugling wird ein junger Mann namens Thorax, der dann allerlei Abenteuer erlebt. Die wirken, als seien sie aus einem Geheimdienst-Abenteuer geklaut – und das sind dann eben die Anspielungen auf »XIII«.
Humor ist Geschmackssache, keine Frage. Aber in diesem Comic ist er für meinen Geschmack zu platt, zu albern und zu überzogen. Michel Rodrigue ist ein guter Zeichner, und seine Figuren »funktionieren« – aber sein Witz kommt bei mir einfach nicht an.
Das ist nicht weiter schlimm; sicher wird es Comic-Fans geben, die das mögen. Wer die genannten Serien kennt, könnte auf jeden Fall auf seine Kosten kommen; alle anderen verstehen höchstens ein Viertel der Anspielungen.
(Wer sich für die Optik des Parodie-Albums interessiert, gehe auf die Internet-Seite des Verlages. Dort können zehn Seiten als Leseprobe angeschaut werden.)
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