Als Illustrator machte sich Christian Moser in den Nuller-Jahren vor allem einen Namen mit seinen »Monster«-Büchern; sie verkauften sich sehr gut und landeten auf entsprechenden Bestsellerlisten. Dass er 2013 im Alter von nur 47 Jahren plötzlich verstarb, schockierte seine Leser geradezu. Was von ihm blieb, war und ist ein ungewöhnliches Werk.
Zuletzt hatte ich »Monster der Weihnacht« auf dem Nachttisch. Man kann das Buch locker vor Weihnachten lesen, um sich darüber zu amüsieren, oder man kann es nach Weihnachten erneut zur Hand nehmen, um noch mal in Erinnerungen zu schwelgen. Im Hochsommer ist es womöglich keine optimale Lektüre, auch wenn Alltagsmonster wie die »Scheinheiligkeit« in dieser Jahreszeit ebenfalls anzutreffen sind.
Wer mit den »Monstern des Alltags« nichts anfangen kann, dem versuche ich es an dieser Stelle zu erläutern. Moser stellt Eigenheiten des menschlichen Verhaltens in Form von skurrilen Comic-Figuren dar: Die Bilder sind amüsant, und sie treffen erstaunlich gut. Ergänzt werden sie durch Texte pseudowissenschaftlicher Art, die den jeweiligen Monstern beispielsweise lateinische Fachbegriffe verleihen.
Mit seinen »Monstern« war der Künstler vor allem in den Nuller-Jahren so erfolgreich, dass es auch Kalender, T-Shirts, Poster und andere Artikel gab. Die »Monster der Weihnacht« sind gewissermaßen ein Abschlussband seiner Arbeit, sein Vermächtnis.
Wenn ich dieses Buch durchschaue und immer mal wieder eine Seite lese, muss ich einerseits oft lächeln – weil die Figuren so herrlich skurril sind –, und denke andererseits oft daran, dass die Welt durch Christian Mosers frühen Tod einen Künstler verloren hat, von dem man noch viel hätte erwarten können. Aber der Tod ist leider kein witziges »Monster des Alltags«, sondern ein Teil der harten Realität.
Es bleiben die Bilder, es bleiben die Geschichten. Und deshalb werde ich das Buch auch im Vorfeld zur nächsten Weihnacht wieder zur Hand nehmen, darin blättern und einzelne Seiten mit Wehmut und einem Lächeln zugleich lesen ...
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